«Ich bin guten Mutes für die Zukunft»: Schwingclub bleibt in guten Händen

Ein Urgestein im Vereinswesen hat seinen unwiderruflichen Rücktritt gegeben. Franco Chiani war 20 Jahre Aktuar und zehn weitere Jahre Präsident des Schwingclubs Wart-au. Er hält dazu fest:

Es wurde Zeit für einen Generationenwechsel im Vorstand.

Dieser wurde bereits in den letzten Jahren eingeläutet. Viele junge Leute übernahmen die Ämter im Vorstand. «Als bald 70-Jähriger passte ich da nicht mehr rein», sagt der 68-jährige Chiani mit einem warmen Lachen. Diese Konstellation hat den Rücktritt sehr leicht gemacht. Zumal der Verein auch finanziell auf gesunden Füssen steht. Sein Tatendrang wird dem Schwingclub Wartau zwar fehlen. Doch  Chiani kann guten Gewissens abtreten. «Ich bin guten Mutes für die Zukunft.»

Schwingen bleibt ein wichtiger Teil des Lebens

An der kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung wurde er zum Ehrenmitglied gewählt. Wie Franco Chiani sagt, bleibe er nicht nur dadurch dem Verein und dem Schwingen erhalten. Wird sein Rat gebraucht «dann werde ich ganz sicher helfen», verspricht er. Gleich drei neue Gesichter im Vorstand des Schwingclubs Die Ehrungen des scheidenden Präsidenten Franco Chiani, des scheidenden Aktuars Patrick Litscher sowie des Aktivschwingers Kjetil Fausch  standen im Zentrum der Hauptversammlung des Schwingclubs Wartau. 41 Anwesende wählten neu in den Vorstand: Markus Schlegel (Präsident) und Dunja Fausch (Aktuarin). Für das neu geschaffene Ressort Event-Chef konnte Rolf Heeb in den Vorstand gewählt werden. Im sportlichen Bereich gratulierte der Verein dem Aktiv-Schwinger Kjetil Fausch für seine Kranzgewinne am Glarner-Bündner Schwingfest sowie am Bündner-Glarner Schwingfest. Zudem konnte er sich zum zweiten Mal in Folge für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest empfehlen. Ebenfalls gewürdigt wurden die Zweige und Auszeichnungen, welche die Jungschwinger Joel Galbier, Lukas Oehler, Peter Tischhauser und Stefan Tischhauser erkämpft haben. Zugestimmt hat die Versammlung ausserdem der Durchführung des Rheintal-Oberländer Verbandsschwingfests vom Sonntag, 24. März 2024, welches im Gebiet Wartau zur Austragung kommt. Im Hintergrund bleibt er Schwinger und grosser Fan. Mit Besuchen von Schwingfesten wird er auch künftig nicht geizen und hält fest:

Mir gefällt das Drumherum. Es gibt nichts Schöneres als ein Schwingfest.

Er betont dabei die familiäre Atmosphäre, die vom kleinsten lokalen Fest bis hin zum Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest spürbar ist. «Es gibt dann auch keinen Röstigraben. Es ist ein Zusammensein.» Doch auch als Amtsträger bleibt er dem Schwingsport erhalten. Franco Chiani führt seit zehn Jahre das Kassierwesen des Rheintal-Oberländer Schwingerverbands – und wird es auch weiterhin tun. Daneben wird er sich aber über mehr Freizeit freuen dürfen. Er wird seiner vor zweieinhalb Jahren wiederentdecken Leidenschaft als Velofahrer intensiver nachgehen. «Am liebsten fahre ich die Berge hoch», gibt Chiani Auskunft. Wo eine Strasse bergauf führt, er zählt als Beispiele Palfries oder das Lawena-Tal auf, fühlt sich der Trübbächler zu Hause und ist stolz darauf, mit dem E-Bike dieses Jahr 110000 Höhenmeter und 6000 Kilometer zurückgelegt zu haben.

Emotionaler Abschluss bildet den Höhepunkt

Mit Stolz blickt er auch auf die Vorstandsjahre im Schwingclub Wartau zurück. Immerhin gibt es den Verein noch.

Als wir keine Aktivschwinger mehr hatten, haben wir darüber diskutiert, ob wir nur noch ein Fanclub sein wollen.

Doch die Liebe zum Sport und nicht zuletzt das regelmässig organisierte Gonzen-Schwinget führte dazu, dass in diesem Punkt die Diskussion nie zur Aktion wurde. Einen Tiefpunkt erwähnt aber Chiani: Er hätte vor Jahren gerne das Kantonale Schwingfest nach Wartau geholt. Zufrieden ist er, dass der Verein mit Kjetil Fausch ein kräftiges Zugpferd in seinen Reihen weiss. Zudem wechseln gleich drei Nachwuchskräfte auf die neue Saison hin zu den Aktiven. Als Höhepunkt seiner Laufbahn nennt er seine letzte präsidiale Hauptversammlung.

Diese Dankbarkeit in Form der Ehrung und der Gaben – das war für mich sehr emotional.