Seit vielen Jahren wächst die Bevölkerungszahl im Wahlkreis Werdenberg stärker als im kantonalen Durchschnitt. Von 1990 bis 2020 hat sie sich im Werdenberg um 36,2 Prozent auf 40552 Personen erhöht, der Zuwachs im Kanton St. Gallen betrug rund 25 Prozent. Genau im Einklang mit dem Bevölkerungswachstum stieg in diesen 30 Jahren auch die Zahl der Gebäude mit Wohnnutzung in den sechs Werdenberger Gemeinden, von 7592 auf 10367 (+36,6 Prozent). 2020 gab es im Kanton St. Gallen knapp 113800 Gebäude mit Wohnnutzung, die insgesamt über mehr als 264000 Wohnungen verfügten.
62,9 Prozent mehr Wohnungen als 1990
Mit dem Bevölkerungswachstum stieg nicht nur die Zahl der Wohngebäude, sondern es entstanden im Werdenberg auch immer mehr Wohnungen – was eigentlich logisch ist, denn die Menschen müssen ja irgendwo wohnen. Allerdings ist der Anstieg der Zahl der Wohnungen sehr viel stärker ausgefallen: 1990 gab es laut Statistikportal des Kantons St. Gallen im Wahlkreis Werdenberg 12309 Wohnungen, 30 Jahre später waren es bereits 20057, das entspricht einem Anstieg von 62,9 Prozent.
Dies widerspiegelt den allgemeinen Trend, dass es immer mehr Einpersonenhaushalte gibt. Lebten im Jahr 1990 im Werdenberg durchschnittlich 2,4 Personen in einer Wohnung, so sind es heute im Durchschnitt nur noch 2 Personen. 12309 Wohnungen gab es im Werdenberg im Jahr 1990. Drei Jahrzehnte später waren es 20057 (+62,9 Prozent).
Beliebt als Wohngebäude sind im Werdenberg nach wie vor Einfamilienhäuser, sie machen rund zwei Drittel des gesamten Wohngebäudebestandes aus – der Bauboom der vergangenen Jahre lässt grüssen. Allerdings wird sich diese Entwicklung nicht mehr in gleichem Ausmass weitergehen, denn Bauland wird auch auf dem Land immer knapper.
Einfamilienhäuser: Gams hat am meisten zugelegt
Am Beispiel der Stadt Buchs wird dies deutlich: Zwischen 1990 und 2020 stieg die Zahl der Einfamilienhäuser um 12,1 Prozent. Ganz anders im Norden des Werdenbergs: Der Anstieg im gleichen Zeitraum betrug in der Gemeinde Gams 62,5 Prozent, in Sennwald 50,6 Prozent und in Grabs 43,7 Prozent. Da konnten auch Sevelen (+34,9 Prozent) und Wartau (+30,1 Prozent) nicht mithalten. Seit etwa den 2010er-Jahren sinkt in der Tendenz der Anteil der Einfamilienhäuser an der Gesamtzahl der Wohngebäude in den Gemeinden Grabs, Buchs, Sevelen und Wartau.
Am stärksten angewachsen ist die Zahl der Gebäude mit Wohnnutzung zwischen 1990 und 2020 in der Gemeinde Sennwald (+54,2 Prozent), am geringsten in Buchs (+21,7 Prozent).
Starker Zuwachs auch bei den Mehrfamilienhäusern
Im Wahlkreis Werdenberg hat sich die Zahl der Mehrfamilienhäuser von 1990 (1058) bis 2020 (1942) umd 83,6 Prozent erhöht. Zum Vergleich: Der Kanton St. Gallen verzeichnet einen Anstieg von 45,1 Prozent, der Wahlkreis Toggenburg einen Anstieg von 27,4 Prozent.
Ein Einfamilienhaus entsteht: 6798 davon gab es 2020 in den sechs Werdenberger Gemeinden.
Wie sieht es um das Alter der Gebäude mit Wohnnutzung aus? Im Jahr 2020 belief sich der Anteil der Wohngebäude mit einem Baujahr nach 2000 im Wahlkreis Werdenberg auf 16,4 Prozent, das entspricht dem kantonalen Wert.
Toggenburg: Weniger Wachstum, ältere Bausubstanz
Die Zahl der Gebäude mit Wohnnutzung hat sich im Kanton St. Gallen zwischen 1990 und 2020 um 32,3 Prozent erhöht. Im Toggenburg war der Anstieg auf auf 14935 Wohngebäude (+20,7 Prozent) unterdurchschnittlich.
Vor rund 30 Jahren gab es in allen Toggenburger Gemeinden 6677 Einfamilienhäuser, das entsprach einem Anteil von 54 Prozent aller Gebäude mit Wohnnutzung. Im Jahr 2020 wurden im Toggenburg 9004 Einfamilienhäuser gezählt, 34,9 Prozent mehr als 1990. Im ganzen Kanton St. Gallen stieg die Zahl der Wohngebäude im gleichen Zeitraum von 47763 auf 67916 (+42,2 Prozent). Während sich im Kanton St. Gallen der Anteil der Einfamilienhäuser am Gesamtbestand der Wohngebäude in den vergangenen 30 Jahren um 4,2 Prozentpunkte auf 59,7 Prozent erhöhte, legte das Toggenburg mit einem Plus von 6,3 Prozentpunkten auf 60,3 Prozent diesbezüglich ein stärkeres Wachstum hin.
Am wenigsten junge Wohngebäude
Im Toggenburg ist die Bausubstanz älter als im Werdenberg und dessen benachbarter Regionen. Der Anteil der Wohngebäude mit Baujahr nach 2000 beträgt im Toggenburg 11,1 Prozent, das ist auch der tiefste Wert im Kanton, dessen Durchschnitt bei 16,3 Prozent liegt. Den kantonal höchsten Wert von Wohngebäuden, die nach 2000 entstanden sind, verzeichnet der Wahlkreis Rheintal mit 20,6 Prozent.