In der Endlosschlaufe der Bürokratie: Das Trio Tria thematisierte eigene Erfahrungen

Einen besonderen Leckerbissen holte sich das Werdenberger Kleintheater Fabriggli am Samstagabend auf die Bühne. Weil wohl Viele dem fasnächtlichen Treiben den Vorrang gaben, hatte die Aufführung des Trio Tria einen eher kleinen, aber sehr feinen Zuschauerkreis. Im Theaterstück «Du hast keine Chance, packe sie!» führen die drei jungen Schauspielerinnen, Eva Maropoulos, Joëlle Danielle und Christina Spaar mittels Sprache, Rhythmus und Bewegung durch die Odyssee von Sissy Sisiphos. Die Protagonistin des Stücks kämpft sich durch Telefonate mit der Arbeitslosenkasse, wird von der RAV-Beraterin X-mal verbunden und landet in der Endlosschleife beim deutschen Arbeitsamt. Ihr Name, der auf ihre griechischen Vorfahren hinweist, lässt bei ihren Gesprächspartnern längst vergangene Erinnerungen an Ferienflirts, Giros oder ehemalige Partner wieder hochleben. Derweil tickt die Uhr ihres Ferngesprächs, bevor sie unverrichteter Dinge aus der Leitung gekippt wird. Das Stück lehnt sich an Sisyphos, einer Figur aus der griechischen Mythologie. Er verärgerte die Götter. Als Strafe muss er einen Steinbrocken den Berg hinaufzurollen. Doch kurz bevor er oben ankam entglitt ihm der Brocken und rollte wieder hinunter. Also begann er wieder aufs Neue. Wie Sisyphos kämpft auch Sissy gegen einen bürokratischen Wahnsinn und beginnt mit ihren Bemühungen immer wieder von vorne. Sie schleppt zwar keinen Steinbrocken den Berg hinauf, bemühte sich jedoch während Monaten unermüdlich, ihr Arbeitslosengeld zu bekommen, um die Rechnungen bezahlen zu können. Während andere staubsaugen, ihre Wohnung neu einrichten oder neue Rezepte ausprobieren, dreht sich im Leben von Sissy alles um Formulare.

Aus der Krise das Beste gemacht

In ihrem ersten gemeinsamen Theaterstück thematisiert das Trio Tria eigenen Erfahrungen. Noch am Anfang ihrer Karriere, standen die drei Frauen mit Ausbruch der Corona-Pandemie vor dem Nichts. Die Theater wurden geschlossen und die Gastrobetriebe, wo sie zwischen ihren Schauspielarrangements gejobbt haben, ebenfalls. In dieser schwierigen Situation gründeten Eva Maropoulos, Joëlle Danielle und Christina Spaar, die sich bereits von der Schauspielschule in Hamburg kannten, das Trio Tria. Bei der Schaffung ihres ersten Bühnenstücks bedienten sie sich von ihren eigenen Erfahrungen aus der Zeit es Lockdowns. Mit 180 Holzklötzen als Requisiten sind die drei Schauspielerinnen nun unterwegs auf Tournee auf zahlreichen Bühnen.