In der Projektwoche der Primarschule wird Teamgeist und Durchhaltewille gefördert | W&O

31.03.2022

In der Projektwoche der Primarschule wird Teamgeist und Durchhaltewille gefördert

In Sax gastiert der Zirkus Bengalo. Die Hauptattraktion sind die 70 Kinder der Schulklassen und des Kindergartens.

Von robert.kucera
aktualisiert am 28.02.2023
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https://vimeo.com/694039577/59ad59bf78   Alle Klassen, vom Kindergarten bis zur 6. Klasse, machen in der Projektwoche der Primarschule Sax mit. Die 70 Kinder werden in sieben Programmteilen des Zirkus Bengalo am Freitag, 1. April, (14 und 19 Uhr) zu sehen sein. Die Gruppen sind, wie Primarlehrer Werner Plüss festhält, «bunt durchmischt». Nur die Kleinsten bleiben in ihrer eigenen Altersklasse. Für einige Lehrkräfte und Sechstklässler ist der Zirkus als Projektwoche nicht neues. Der Zirkus Bengalo war schon 2013 zu Gast in Sax. Wie Plüss sagt, helfen beim Üben auf die Vorstellungen hin nicht nur die Zirkusleute, sondern alle Klassenlehrkräfte, die Team-Teaching-Lehrkräfte und die Abwartin.

In 20 Lektionen zur Zirkus-Reife

Neben Förderung der Beweglichkeit wird in dieser Projektwoche der Teamgeist gestärkt. «Das funktioniert ganz gut», äussert sich Plüss.
Die Älteren helfen den Jüngeren gerne.
Mit dem dynamischen Umgang in der Gruppe werden auch das Selbstbewusstsein sowie die sozialen Fähigkeiten gefördert. «Die Kinder lernen mit Erfolg und Misserfolg umzugehen und dass es auch Durchhaltewillen braucht», sagt Plüss weiter. [gallery ids="8803,8804,8805,8806,8807,8808,8809,8810,8811,8812,8814,8816,8817,8818,8819,8820" link="file"] Zusammengezählt kommen die Schülerinnen und Schüler auf 20 Lektionen Probe plus Hauptprobe und zwei Vorstellungen. Wie der Lehrer ausführt, könne es da schon Durchhänger im Training geben. Doch dafür gibt es ein gutes Rezept: Man sieht sich einen Programmteil einer anderen Gruppe an, die gerade was einstudiert.

Vorstellung ist das Tüpfelchen auf dem «i»

Werner Schönenberger, der als Darsteller 1995 erstmals mit dem Zirkus Bengalo auf Tour ging und sich von Beginn weg auf spezielle Kinderprogramme spezialisiert hat, weiss eine andere Auflockerungsmethode. So hat er am Dienstagmorgen die Kinderschar im Zirkuszelt empfangen und mit allen das Schlussbild geprobt. Eine willkommene Pause, die das Wir-Gefühl stärkt. Seit 2002 ist Schönenberger von Gemeinde zu Gemeinde mit diesem Schulprojekt unterwegs «Zirkus hat mich verzaubert. Es ist eine Energie da, die nicht mehr weg geht», sagt er. Diese Energie will er an die Kinder weitergeben:
Zirkus ist eine erdige Angelegenheit. Man spürt den Körper, erlebt Höhepunkte  und sackt auch mal ab.
Die Vorstellung, erklärt Schönenberger, sei im Ganzen nur das Tüpfelchen auf dem «i». «Wichtiger ist der Weg dorthin. Das Training, das Zusammensein und das Zusammenhalten.» In Sax sieht man nur einen Teil des Bengalo-Repertoires. «Wir bieten 15 Nummern an. Bei einer grösseren Schüleranzahl ist das Programm umfangreicher», erläutert Werner Schönenberger das Konzept. Es gibt alles – ausser Tiere und Feuer speien. Letzteres, so redet er aus dem Nähkästchen, kam bei Eltern nicht gut an.

Vorfreude auf den Auftritt

Am Trapez wird die achtjährige Eva Sofia Gutschmidt zu sehen sein. «Ich liebe das Klettern und mag es herum zu schwingen», hält sie fest, weshalb sie sich für diesen Programmteil entschieden hat.
 Trapez-Künstlerin Eve Sofia Gutschmidt freut sich am meisten darauf, dass die Nummer nicht nur einstudiert, sondern auch in einer Vorstellung gezeigt werden.
Trapez-Künstlerin Eve Sofia Gutschmidt freut sich am meisten darauf, dass die Nummer nicht nur einstudiert, sondern auch in einer Vorstellung gezeigt werden.
Bild: Robert Kucera
Die Idee der Zirkus-Projektwoche gefällt ihr sehr, wie sie sagt:
Ich finde es sehr cool, dass wir Nummern haben, die wir lernen dürfen.
Wie zum Beispiel die Pyramide sitzend und stehend. Sie freut sich besonders auf den Freitag: «Mir gefällt am besten, dass wir auftreten dürfen.» Der Ehrgeiz, an der Vorstellung zu glänzen ist jedenfalls gross, wie sie bei den Proben am Dienstag festhält: «Wir müssen auf jeden Fall mehr üben.»

Gleichgewicht halten und nicht zu schnell laufen

«Ich finde die Projektwoche sehr gut», hält Timo Heeb fest. Der Elfjährige wird bei der Fass-Lauf-Nummer auftreten. Heeb hält fest:
Es ist mal eine Abwechslung, etwas anderes als Schule. Vor allem hat man keine Hausaufgaben und etwas mehr Zeit mit den Kollegen zu spielen.
Am besten gefällt ihm, dass das Programm mit den Fässern nicht nach Schema abläuft. Die Gruppe durfte die Übungen selber zusammenstellen.
 Timo Heeb sieht man beim Fass-Laufen. Die Projektwoche ist für eine coole Abwechslung vom Schulalltag.
Timo Heeb sieht man beim Fass-Laufen. Die Projektwoche ist für eine coole Abwechslung vom Schulalltag.
Bild: Robert Kucera
Das Laufen auf dem Fass empfindet Heeb nicht als schwierig. «Man muss das Gleichgewicht halten und darf nicht schnell laufen – sonst fällt man runter.»