In der W&O-Region wurde 2021 in Buchs das Gesetz am häufigsten gebrochen | W&O

13.04.2022

In der W&O-Region wurde 2021 in Buchs das Gesetz am häufigsten gebrochen

Der Kanton St. Gallen veröffentlicht die polizeiliche Kriminalstatistik des letzten Jahres. Auffällig ist die starke Zunahme an Cyberdelikten.

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Die Anzahl der erfassten Straftaten bleiben im Kanton St. Gallen im Vergleich zum Vorjahr 2020 mit 25'530 und 2021 mit 25'474 fast auf dem selben Ni­veau. Gleichgeblieben ist auch die Aufklärungsquote für die Delikte. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 betrug sie 63 %, 2021 64 %. Hoch bleibt die Aufklärung sämtlicher Tötungsdelikte, statistisch gesehen sind allesamt geklärt. Reduktionen sind im Kanton St. Gallen bei Straftaten gegen Leib und Leben (minus 13 %), Sexualdelikten (minus 10 %) und Delikten gegen das Ver­mögen (minus 6 %) zu verzeichnen.

Cyberdelikte stiegen im Kanton an

Eine Zunahme zeigt sich bei den Betrugsfällen (10 %). Zurückführen lässt sich das auf den starken Anstieg der Cyberde­likte, wovon alleine im Kanton St. Gallen 1221 Fälle verzeichnet wurden. Bei 229 Pornografiefällen sind 204 Fälle auf Cyberdelikten zurückzuführen. Im Wesentlichen konnten diese bei Auswertungen von Datenträgern erhoben werden.
 Deutliche Zunahme trotz hoher Dunkelziffer: Cyberdelikte nahmen um 15% zu.
Deutliche Zunahme trotz hoher Dunkelziffer: Cyberdelikte nahmen um 15% zu.
Bild: Nick Soland/Keystone)
Ebenso erhöht ist die Anzahl der angezeigten Vergewaltigungen mit einem Anstieg um sieben Fälle auf  insgesamt 41. Einen Anstieg um 56 % gab es ebenfalls bei den vollendeten und versuchten Tötungsdelikten. Während es 2020 noch neun waren, sind es in 2021 total 14 gewesen.

Ausländerkriminalität nahm zu

Im Anblick auf die Häufigkeitszahl (Straftaten pro 1000 Einwohner) gab es in der Region Werdenberg – Sarganserland teils deutliche Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Während es bei den Verbrechen gegen das Strafgesetzbuch (StGB) eine Zunahme von 8 % auf 29,5 gab, konnte die Region bei Delikten gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) ei­nen Rückgang von 20 % auf 4,3 verzeichnen.
 Allein der Konsum illegaler Substanzen macht fast die Hälfte der registrierten Straftaten aus.
Allein der Konsum illegaler Substanzen macht fast die Hälfte der registrierten Straftaten aus.
Bild: Michael Mülli
Vergehen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) nahmen in der Region ebenfalls zu: 2021 waren es insgesamt 369, im Vorjahr 240. Trotzdem überschreitet die Anzahl nicht den Höchstwert aus dem Jahr 2018 mit 716 aus den letzten sechs Jahren, ist der Statistik weiter zu entnehmen.

Die W&O-Region unter der Lupe

Betrachtet man in der W&O-Region die Gesetzesverstösse nach StGB pro 1000 Einwohner, gab es in den Gemeinden Buchs mit 40,9 am und in Wildhaus Alt St. Johann mit 13,3 am wenigsten Gesetzesverstösse. Gams (22,0), Grabs (21,1) und Sevelen (21,1) liegen mit und Rechtsbrüchen pro 1000 Einwohnern nahe beieinander. Die Gemeinden Sennwald und Wartau schneiden mit den Werten 34,2 (Sennwald) und 15,9 am zweithöchsten bzw. am zweittiefsten ab. Insgesamt wurde in Sennwald im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von Laden- und Einschleichdiebstählen, Fahrzeugdiebstählen, Betrügen, Tätlichkeiten und Drohungen verzeichnet. Keine grosse Veränderung zeigt sich in der Gemeine bei den Delikten gegen das Betäubungsmittelgesetz. So wurden im letzten Jahr 33 Fälle verzeichnet, im Jahr 2020 deren 32.
 194 Sachbeschädigungen bei Ein-/Aufbrüchen in der Sarganserland-Werdenberg- Region, 76 davon in der W&O-Region
194 Sachbeschädigungen bei Ein-/Aufbrüchen in der Sarganserland-Werdenberg- Region, 76 davon in der W&O-Region
Bild: (Daniel Maurer/Keystone)
Die Anzahl der Verbrechen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz hat sich hingegen im Jahr 2021 mit 23 Verbrechen fast verfünffacht (2020: fünf Fälle), was aber den Höchstwert aus dem Jahr 2018 (32) nicht übertrifft. Dies im Vergleich mit den letzten sechs Jahren. Die Gemeinde Grabs zeichnet in allen Vergehen gegen das StGB (+ 23 Fälle, + 18 %), das BetmG (+ 1 Fall, + 5 %) und das AIG (+ 2 Fälle, + 40 %) mehr Fälle auf als im vergangenen Jahr.

Einziges Tötungsdelikt in Buchs

In der Region Werdenberg – Sarganserland bleibt Buchs (534) mit den totalen Gesetzesverstössen gegen das StGB mit fast doppeltem Abstand zu Sargans (268) an der Spitze der Straftaten. Zudem wurde in der Stadt im Februar 2021 das statistisch einzige, vorsätzliche Tötungsdelikt registriert. Zusätzlich wurden mehr als 50 % der Urkundenfälschungen der Region Sarganserland – Werdenberg in Buchs zur Anzeige gebracht.
 Reduktion von 13 %: Die Polizei bearbeitet weniger Verbrechen gegen Leib und Leben.
Reduktion von 13 %: Die Polizei bearbeitet weniger Verbrechen gegen Leib und Leben.
Bild: Jan-Philipp Strobel/Keysotne
Trotzdem verminderte sich die Anzahl der registrierten Straftaten gegen das StGB von 598 im Jahr 2020 auf 534 im Jahr 2021, was einem Rückgang von fast 11 % entspricht. Ein Anstieg von zehn Fällen auf total 111 Fälle gab es bei Widerhandlungen gegen das BetmG. Davon sind praktisch die Hälfte aller Fälle auf den Konsum illegaler Substanzen zurückzuführen. Eine deutliche Zunahme von 78 % gab es bei den Verstössen gegen das AIG in Buchs. Über die Hälfte der Verstösse sind die rechtswidrigen Ein-/Ausreisen und Aufenthalte. Ein weiterer, relativ grosser Anteil macht die illegale Erwerbstätigkeit/Beschäftigung mit 15 % aus.