In Gedanken drückt er allen die Hand: Jack Rhyner wurde nach 30 Jahren verabschiedet | W&O

10.09.2022

In Gedanken drückt er allen die Hand: Jack Rhyner wurde nach 30 Jahren verabschiedet

Am Samstag fand im Eissportzentrum die 85. ordentliche GV der Bergbahnen Wildhaus AG statt. Letztmals mit Jack Rhyner an der Spitze.

Von armando.bianco
aktualisiert am 28.02.2023
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Nach beachtlichen 30 Jahren Amtszeit ist Verwaltungsratspräsident Jakob Rhyner aus Buchs am Samstag von seinem Amt zurückgetreten. Neu wird Armin Rohner aus Altstätten an der Spitze des Verwaltungsrats stehen.

Alle waren wichtig

«Es war eine wunderschöne und bereichernde Zeit», blickte der Buchser Rechtsanwalt in seiner kurzen, gewohnt humorvollen Rede zurück. «In dieser Zeit waren alle wichtig. Von den Menschen im Verwaltungsrat über den Metzger bis hin zu den Seilbahnbauern, und natürlich auch Behörden und Politiker. Ich drücke in Gedanken allen die Hand.»
 Armin Rohner, neue VR-Präsident, der abtretende Jack Rhyner, die neu in den VR gewählte Karin Bürki Sonderegger.
Armin Rohner, neue VR-Präsident, der abtretende Jack Rhyner, die neu in den VR gewählte Karin Bürki Sonderegger.
Bild: Armando Bianco
Jack Rhyner erwähnte einige Meilensteine der Bergbahnen Wildhaus AG, ohne sich dabei in den Mittelpunkt zu stellen. Man hat 45 Millionen Franken in den letzten 30 Jahren investiert, eine erfolgreiche Strategie erarbeitet und Übernahmen abgewehrt. Und das obwohl die Aussichten zunächst alles andere als rosig waren: An seiner ersten GV stand es schlecht um das Unternehmen, das Aktionariat stimmte zu, das gesamte Kapital abzuschreiben und einen Neubeginn zu wagen.

Lauter Wortes des Lobes –von Jack bis Bethli

Urs Gantenbein, Vorsitzender der Geschäftsleitung, brachte treffend auf den Punkt, was ein Teil des Erfolgsrezeptes des ehrgeizigen, aber meist gelassenen Buchsers ist:
Bei Jack geht es um Menschen, nicht um Zahlen. In seiner Gegenwart hat man immer ein gutes Gefühl.
Amüsante und berührende Worte gab es auch drei langjährigen Weggefährten: Ruedi Giezendanner aus Ebnat-Kappel, Arno Inauen, CEO des Seilbahnbauers Garaventa, und Rolf Züllig, Gemeindepräsident von Wildhaus-Alt St. Johann.
 Blickten mit Urs Gantenbein (rechts) in die Vergangenheit: (von links) Rolf Züllig, Arno Inauen und Ruedi Giezendanner.
Blickten mit Urs Gantenbein (rechts) in die Vergangenheit: (von links) Rolf Züllig, Arno Inauen und Ruedi Giezendanner.
Bild: Armando Bianco
Ruedi Giezendanner, selbst 22 Jahre im VR der BBW, betonte, dass es für die Bergbahn «ein Glücksfall» gewesen sei, dass Jack Rhyner nicht über den Kantonsrat hinaus politische Karriere machte. Seine gesellige und liebenswürdige Art, gepaart mit grosser Kompetenz, sei beeindruckend. Arno Inauen zeigte sich vor allem fasziniert davon, wie konstant das Obertoggenburger Unternehmen seit vielen Jahren unterwegs ist, währenddem sich die Welt und die Branche jedes Jahr verändert. Er betonte seinen Respekt vor den Führungsqualitäten von Jack Rhyner und gratulierte ihm auch im Namen seiner ganzen (Seilbahnbauer-)Familie.
 Wortes des Lobes und der Freundschaft: Rolf Züllig beglückwünscht Jack Rhyner.
Wortes des Lobes und der Freundschaft: Rolf Züllig beglückwünscht Jack Rhyner.
Bild: Armando Bianco
Rolf Züllig sagte, dass den abtretenden VR-Präsidenten vor allem seine Zuverlässigkeit und sein freundliches Wesen auszeichnen:
In all den Jahren ist Jack immer zu seinem Wort gestanden. Er hatte für die Bergbahn immer eine klare und geradlinige Strategie.

Die Wirtschafterin mit dem grossen Herz

Lobende Worte gab es auch für Bethli Hagmann. Sie ist seit 27 Jahren treue Wirtschafterin von Jack Rhyner, für den VR und weitere mit der Bahn verbundene Menschen stets bekannt als gute Seele mit grossem Herz.
 Mehr als 500 Aktionärinnen und Aktionäre versammelten sich am Samstag im Eissportzentrum.
Mehr als 500 Aktionärinnen und Aktionäre versammelten sich am Samstag im Eissportzentrum.
Bild: Armando Bianco

Speditive Wahlen abgehalten

Wildhaus Mehr als 500 Aktionärinnen und Aktionäre sind am Samstag ins Eissportzentrum gekommen, um Teil der letzten GV von Jack Rhyner als VR-Präsident zu sein. An die Spitze der Bergbahnen Wildhaus AG wurde Armin Rohner aus Altstätten gewählt. Der 57-Jährige hatte bereits Einsitz im Verwaltungsrat, ist Vater zweier Kinder und Geschäftsführer der Cargo Service Center Buchs AG. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde die 44-jährige Rechtsanwältin Karin Bürki Sonderegger aus Lüchingen. Die Ehefrau und Mutter von zwei Kindern ist Rechtsanwältin, Notarin und Partnerin bei Bürki Bolt Rechtsanwälte. Für eine weitere Amtsperiode bestätigt wurde Fritz Grob. Die weiteren Mitglieder sind Vizepräsident Rolf Eggenberger, Michael Beck, Esther Friedli und Ueli Sturzenegger. Vom Aktionariat genehmigt wurden auch sämtliche anderen Traktanden der Generalversammlung.

«Mit Urs bleiben wir auf Kurs»

Für seine 30-jährige Tätigkeit bei den Bergbahnen, davon 25 Jahre als Geschäftsführer, wurde Urs Gantenbein geehrt und mit würdigen Worten verdankt. Jack Rhyner bezeichnete ihn als «sympathisch, bescheiden, respektvoll und einsatzfreudig.»
 Mit schönen Worten und einem besonderen Präsent für 30 Jahre geehrt: Urs Gantenbein (rechts), beglückwünscht von Esther Friedli.
Mit schönen Worten und einem besonderen Präsent für 30 Jahre geehrt: Urs Gantenbein (rechts), beglückwünscht von Esther Friedli.
Bild: Armando Bianco
Der vor vielen Jahren salopp kreierte Spruch Jack Rhyners, «mit Urs bleiben wir auf Kurs», hat sich über Jahrzehnte hinweg bestätigt, stellt er zufrieden fest. Urs Gantenbein ist mit dem Wildhauser Unternehmen durch Höhen und Tiefen gegangen, er zeichnet sich besonders durch sein unaufgeregtes und fokussiertes Wesen aus. Ein Geschäftsjahr der Rekorde Das Geschäftsjahr 2021/22 geht als eines der erfolgreichsten in die 85-jährige Geschichte der Bergbahnen Wildhaus AG ein. Von Juni 2021 bis Mai 2022 verzeichnete das Unternehmen 218000 Gäste Ersteintritte, was einem neuen Rekord gleichkommt. Das Bergbahnunternehmen erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Betriebsertrag von 8,3 Mio. Franken und weist ein positives Betriebsergebnis von 2,1 Mio. Franken aus. Nach Finanzaufwand, Steuern und Abschreibungen verbleibt ein Gewinn von rund 436 000 Franken. Bereits auf den nächsten Winter sind weitere Investitionen geplant, die sich hauptsächlich auf die Wintersaison konzentrieren. Aus dieser entsteht nämlich nach wie vor ein sehr grossen Teil des Ertrags, auch wenn die Bemühungen für die Sommersaison in den letzten Jahren intensiviert wurden.