in Rüthi: Geschiebeentnahme wird getestet | W&O

Rüthi 13.08.2024

in Rüthi: Geschiebeentnahme wird getestet

Im Rahmen des Hochwasserschutzprojekts Rhesi führen Kanton und Internationale Rheinregulierung in Rüthi ein mehrjähriges Projekt zur Geschiebeentnahme durch. Dazu findet diesen Mittwoch ein Informationsanlass statt.

Von pd
aktualisiert am 14.08.2024
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Mit der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi verändert sich der Transport von Kies, Sand und Steinmaterial am Alpenrhein. Künftig soll dieses Geschiebe nicht nur an der Vorstreckung in den Bodensee, sondern auch an zwei weiteren Stellen entnommen werden.

Mit einem Pilotversuch bei Rüthi wird die Geschiebeentnahme auf Kiesbänken über fünf Jahre getestet. An einem Informationsanlass diesen Mittwoch, 14. August, um 19 Uhr im Werkhofsaal in Rüthi werden Spezialisten aus den Bereichen Wasserbau und Grundwasser des Kantons sowie der Internationalen Rheinregulierung das Projekt erläutern und die Hintergründe erklären . Danach wird das Projekt der Bevölkerung zur Mitwirkung vorgelegt.

Ziele des
Pilotprojekts

Mit dem Geschiebeentnahmeversuch untersuchen Kanton und Internationale Rheinregulierung die Auswirkungen der Geschiebeentnahme bei Rüthi. Dabei sollen die generelle Machbarkeit und bauliche Optimierungen geprüft werden. Ebenso gelte es, Erkenntnisse zu Sohlenänderungen, Grundwasser und Umsetzung zu gewinnen. So soll der Zusammenhang zwischen der Geschiebeentnahme und den Sohlenänderungen aufgezeigt werden.

Weiter wird der Einfluss der Geschiebeentnahme auf die Grundwasserqualität und den Grundwasserstand im Umfeld des Rheins, speziell im Bereich der Grundwasserfassung Neufeld bei Rüthi, beobachtet und analysiert. Dies schreibt das Bau- und Umweltdepartement in einer Mitteilung.

Nach der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi wird an drei Stellen zeitweise Geschiebe aus dem Rhein gebaggert. Dabei wird insgesamt gleich viel Geschiebe entnommen wie bei der heutigen einzigen Entnahmestelle in der Rheinvorstreckung. Die zusätzlich geplanten Entnahmestellen befinden sich bei Diepoldsau und ob der Einmündung der Ill bei Rüthi.

Breiter und langsamer

Mit der Umsetzung von Rhesi wird das Gerinne des Flusses breiter, weswegen er auch langsamer fliessen wird. Der Alpenrhein wird deshalb künftig bereits vor der Rheinvorstreckung Sand und Kies ablagern. Die Flusssohle würde somit langsam in die Höhe wachsen, was für den Hochwasserschutz problematisch wäre. Denn die Flusssohle muss stabil gehalten werden, damit der Abflussquerschnitt gleichbleibend ist und genügend Wasser zwischen den Dämmen abfliessen kann.

Mitwirkung elektronisch und auf Papier

Im Rahmen eines Mitwirkungsverfahrens ist die Bevölkerung eingeladen, Stellung zu beziehen zum geplanten Geschiebeentnahmeversuch bei Rüthi.

Die Unterlagen sind ab Montag, 19. August, online unter www.rheinunternehmen.ch/aktuelles-publikationen aufrufbar. In Papierform liegen sie bei der Internationalen Rheinregulierung in St.Margrethen auf. Wer die Papierunterlagen einsehen möchte, meldet sich bei der Internationalen Rheinregulierung per E-Mail unter info@rheinregulierung.org oder per Telefon auf 071 747 71 00 an.

Die Mitwirkung zum Pilotprojekt dauert bis 20. September. Zur Einsicht und Teilnahme sind alle eingeladen, die zu einer optimalen Weiterentwicklung des Projekts beitragen wollen, heisst es seitens des Bau- und Umweltdepartements.