Die Bahnhofstrasse soll samstags während der Sommermonate von Mai bis Oktober für den motorisierten Verkehr gesperrt und für Freizeit-, Einkaufs- und Unterhaltungsangebote zur Verfügung gestellt werden. Die Bahnhofstrasse soll dadurch wieder als Raum der Begegnung wahrgenommen werden. Dies ist das Ziel einer Petition, welche die Interessengemeinschaft «Buchser Samstig» beziehungsweise der inzwischen neu gegründete gleichnamige Verein lanciert hat.
Von Ende November bis 23. Februar sammelten die Beteiligten online sowie vor Ort an der Bahnhofstrasse 1256 Unterschriften. Diese hat der Verein am Freitagnachmittag beim Rathaus an Stadtpräsident Daniel Gut und Stadtrat Markus Hofmänner (Ressort Sicherheit/Verkehr) überreicht – zusammen mit der Forderung, «dieses starke Votum aus der Bevölkerung entsprechend zu gewichten und gemeinsam mit allen involvierten Akteuren eine konkrete Vorlage auszuarbeiten, die dem Petitionsanliegen gerecht wird».
993 der 1256 gesammelten Unterschriften sind von Menschen aus der Region Werdenberg, 699 davon von Buchserinnen und Buchsern.
Daniel Gut bedankte sich für die eingereichte Petition.
Ziel von 500 Unterschriften weit übertroffen
Dass das Ziel von 500 Unterschriften um mehr als das Doppelte übertroffen wurde, erfüllt die Verantwortlichen mit Freude. «Das zeigt uns, dass es der Bevölkerung von Buchs ein grosses Anliegen ist, dass der Samstag autofrei wird», sagt Valeska Bischof, Mitglied des Vereins «Buchser Samstig», gegenüber dem W&O.Dieses Resultat spornt uns an, weiterzumachen und dranzubleiben.Valeska Bischof wohnt selber in Buchs. Sie hat Städteplanung studiert und interessiert sich sehr für Städteentwicklung – auch für diejenige von Buchs. «Mit diesem ‹Buchser Samstig› ergeben sich für die Stadt Buchs viele Chancen», ist sie überzeugt. «Ich möchte mithelfen, dass das umgesetzt wird.»
Ich finde es wirklich toll, dass sich so viele Leute engagiert haben.Das sei nicht selbstverständlich und spreche für eine «lebige» Gemeinde. Der Stadtrat werde sich das übergebene Dokument mit den Ideen und Forderungen zu Gemüte führen.
Konstruktiver Austausch mit Wirtschaft Buchs
Nach der Lancierung der Petition äusserte sich Rolf Pfeiffer, Präsident von Wirtschaft Buchs, kritisch zur Idee des autofreien Samstags. Mehr als die Hälfte der durch Wirtschaft Buchs befragten Handelsbetriebe wünschten sich sogar weniger Sperrungen der Bahnhofstrasse für den Verkehr als heute. Sie befürchten Umsatzeinbussen. In der Zwischenzeit hat ein Gespräch zwischen Wirtschaft Buchs und dem Verein «Buchser Samstig» stattgefunden. «Das Gespräch war sehr positiv und konstruktiv», sagt Valeska Bischof gegenüber dem W&O. «Wir stellten unsere Vision vor, hörten die Argumente beider Seiten und sind so verblieben, dass wir weiterhin im Austausch bleiben werden.» Auch Daniel Gut betonte bei der Übergabe, dass der Stadtrat die interessierten Kreise, die sich dazu äussern möchten, anhören werde. Als Beispiele nannte er die Geschäfte an der Bahnhofstrasse und Anwohner der Alvierstrasse.Die verschiedenen Interessen wird der Stadtrat dann am Schluss gegeneinander abwiegen müssen.