Die Stadt will die Langzeitpflege neu organisieren. Die ambulante und die stationäre Pflege sollen zusammengeführt und so eine integrierte Versorgung für Pflegebedürftige geschaffen werden. Dazu sollen die Spitex Buchs (ambulante Pflege) und das Haus Wieden (stationäre Pflege) zusammengeschlossen und neu organisiert werden.
Die Stadt Buchs beschreitet mit diesem Projekt nicht Neuland. Die Region Wil beispielsweise bietet mit der Thurvita AG seit einiger Zeit ambulante und stationäre Leistungen aus einer Hand an. Alard du Bois-Reymond, CEO der Thurvita AG, war Gast am Infoabend.
Projekt entstand nicht aus der Not heraus
Die zuständige Stadträtin Petra Näf, Spitex-Geschäftsleiterin Mirela Mujadzic und Domenika Schnider, Heimleiterin des Hauses Wieden, informierten über das Projekt. Dieses sei nicht aus einer Not entstanden, denn die beiden voneinander unabhängigen Institutionen seien gut aufgestellt. Stadträtin Näf sagte:Der Zusammenschluss schafft zukunftsgerichtete Strukturen. Die integrierte Versorgung baut die Schnittstellen zwischen den Institutionen ab.Auslöser des Projekts seien die Bedürfnisse älterer Menschen, die sich stark gewandelt hätten. Sie möchten nämlich möglichst lange ihre Selbstständigkeit bewahren, selbst wenn sie bereits Unterstützung benötigen.
Zusammenschluss eröffnet viele Chancen
«Wohnen mit Service», so der allgemeine Tenor an der Informationsveranstaltung, ermöglicht bedürfnisgerechtere Angebote, schafft eine durchgängige Versorgungskette, vergrössert die Chancen im Personalbereich (Stichworte: Fachkräftemangel, Aus- und Weiterbildung), verbessert die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden, schafft Synergien in der Administration und fördert die Zusammenarbeit unter den Fachbereichen.Abrechnungen sind eine Herausforderung
Er begrüsst den Weg, den Buchs einschlägt, gab aber zu bedenken, dass er komplizierter sei, als man sich das vorstellen könne. Die beiden Dienstleistungen zu «verheiraten», sei überaus anspruchsvoll. Vor allem die Abrechnungen seien eine Herausforderung, weil die Sozialgesetzgebung (noch) nicht auf diese integrierte Versorgung aus einer Hand ausgerichtet sei. Da müsse man manchmal schon etwas kreativ sein und den gesunden Menschenverstand walten lassen, sagte Alard du Bois-Reymond augenzwinkernd. Aus Erfahrung sei der Kulturwechsel, der mit der Zusammenlegung der beiden Institutionen einher gehe, für die Mitarbeitenden im stationären Bereich schwieriger. Er sagte zu den Verantwortlichen von Buchs:Ihr Weg braucht Hartnäckigkeit. Er lohnt sich aber, denn er erhöht die Lebensqualität der älteren Menschen.Petra Näf betonte, der politische Wille zur Umsetzung des Projekts sei vorhanden und die Verantwortlichen von Spitex und Haus Wieden stünden hinter dem Projekt.