Invasive Neophyten: Gemeinsamer Kampf gegen das Berufkraut ist angesagt | W&O

18.05.2022

Invasive Neophyten: Gemeinsamer Kampf gegen das Berufkraut ist angesagt

Das Landwirtschaftliche Zentrum SG ins Salez organisierte einen Erfahrungsaustausch zum Thema Berufkraut.

Von PD
aktualisiert am 28.02.2023
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Es ist eine Herausforderung, in der Schweiz einen Landwirtschaftsbetrieb zu führen. Landwirtschaftliche Nutzflächen sind rar, die Kunden verlangen nachhaltig hergestellte Produkte, die gleichzeitig höchsten Qualitätsansprüchen genügen sollen, sind aber kaum bereit, einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Nun kommt seit einigen Jahren eine neue beunruhigende Entwicklung dazu: invasive Neophyten. Nicht-einheimische Pflanzen dringen in unsere Pflanzengemeinschaften ein und vermehren sich so unkontrolliert, dass sie die Biodiversität und somit unsere Lebens- und Produktionsgrundlagen bedrohen. Aktuell vermehrt sich in unserer Region insbesondere das Einjährige Berufkraut an Strassenrändern, Böschungen, in Gärten, aber auch in extensiv genutzten Wiesen und Naturschutzflächen stark.

Bekämpfung bedeutet sehr viel Mehraufwand

Die Landwirtinnen und Landwirte sind verpflichtet, diese invasiven Neophyten zu bekämpfen, was einen enormen Mehraufwand bedeutet. Um diese Bekämpfung optimal anzugehen und zu fördern, hat das Landwirtschaftliche Zentrum SG zu einem Kurs eingeladen. Viele Landwirtinnen und Landwirte sind der Kurseinladung «Bekämpfung des Einjährigen Berufkrauts» gefolgt, es waren aber auch Gemeindevertreter (z. B. vom Werkdienst) anwesend. Alle haben sich am Erfahrungsaustausch aktiv beteiligt und nach Lösungen für die Bekämpfung gesucht.
 Das Einjährige Berufkraut in voller Blüte.
Das Einjährige Berufkraut in voller Blüte.
Bild: PD
Nach wie vor ist das Ausreissen oder Ausstechen der Pflanze mitsamt Wurzeln die effektivste Bekämpfungsmassnahme der invasiven Neophyten (und ein Schnitt lediglich eine kurzfristige Massnahme, um das Versamen zu verhindern). Das ist für alle Beteiligten eine Riesenaufgabe, die zur Sisyphusarbeit wird, wenn nicht gemeinsam und auf allen Flächen gehandelt wird. Das Landwirtschaftsamt empfiehlt, alle Wiesenflächen in den kommenden Tagen zu kontrollieren und das Berufkraut konsequent zu entfernen. Auch die Bevölkerung ist gefragt, aktiv zu werden. Die Neophytenverantwortlichen der Gemeinden stehen für Fragen, die Meldung von befallenen Flächen und die Koordination der Bekämpfung zur Verfügung. Auch freiwillige Privatpersonen können sich dafür melden.

Blühende Pflanzen in Säcken transportieren

Blühende Pflanzen müssen in Säcken in der KVA entsorgt werden. Dafür werden von einigen Gemeinden in der Region kostenlos Neophytensäcke oder Neophytencontainer bereitgestellt. Die Bevölkerung kann mithelfen, indem sie Flächen frei von Neophyten hält, bestehende Bestände am Versamen hindert und weitere Leute dafür sensibilisiert, dass diese Blume unerwünscht ist und nur gemeinsam zurückgedrängt werden kann.