Als die Präsidentin des Damenturnvereins (DTV) Wildhaus, Martina Looser, am Samstag nach einigen Dankesworten mit «Guet Jass» das Spiel freigab, war höchste Konzentration im Schweizer Nationalspiel gefragt. Wie immer gings im Mehrzweckgebäude Chuchitobel friedlich zu und her, viele kennen sich von früheren Austragungen, und jeder gönnt auch einmal dem Gegner das Spielglück. So wird dem Spass und der Geselligkeit gebührend Platz eingeräumt. Wenn die Bockkarten auch nicht immer gerecht verteilt waren, braucht es nebst dem Können halt auch das nötige Quäntchen Glück. 72 Jasserinnen und Jasser bestritten vier Passen mit je zehn Spielen.
Erfreulicherweise hat sich mit einem Drittel aller Teilnehmenden eine hohe Zahl an Frauen beteiligt. Für die ganz vorderen Plätze reichte es indes nicht, so klassierte sich Rösli Geisser als beste Dame im siebten Rang.
Toller Gabentempel
Ein wie immer reichhaltiger Gabentempel sorgte zusätzlich dafür, dass man sich an guten Karten erfreute, um so auch in der Rangliste einen Sonnenplatz zu ergattern. Dass auch der Letztplatzierte nicht mit leeren Händen den Heimweg antreten musste, war das Verdienst von vielen Gönnern und Sponsoren, die für einen tollen Gabentempel sorgten.
Während sich im Hintergrund ein dreiköpfiges Team um die saubere Abwicklung der Rangliste bemühte, kam der kulinarische Lohn für die Jasserinnen und Jasser in Form von Schüblig und Kartoffelsalat. Für das Dessert stand selbst gemachter Kuchen bereit.
Entscheidung durch wenige Punkte Differenz
Die Spitzenplätze waren nur durch wenige Punkte getrennt. Das Glück – und Können – auf seiner Seite hatte Martin Grob aus Neu St. Johann. Der rüstige Senior erjasste sich mit 3464 Punkten nicht nur das höchste Total, er konnte mit seinem Sieg einen üppigen Früchtekorb und einen Wanderpreis mit nach Hause nehmen. Um Mitternacht konnte er zudem auf seinen 78. Geburtstag anstossen.
Gerade mal sechs Punkte weniger auf seinem Jassblatt hatte Roger Tremp aus Benken, und nur ein einziges Pünktchen trennte Erich Lusti aus Nesslau von Platz zwei. Das Podest um gerade mal zwölf Punkte verpasste der einheimische Jakob Frischknecht. Der Letztplatzierte war zur Überraschung vieler der letztjährige Sieger. Das zeigt, dass das Kartenglück eine entscheidende Rolle spielen kann.
Auszug aus der Rangliste
- 1. Martin Grob, Neu St. Johann, 3464 Punkte (901, 915, 893, 755).
- 2. Roger Tremp, Benken, 3458 (879, 816, 869, 894).
- 3. Erich Lusti, Nesslau, 3457.
- 4. Jakob Frischknecht, Wildhaus, 3445.
- 5. Ernst Lenherr, Gams, 3418.
- 6. Hansueli Grob, Wildhaus, 3409.
- 7. Rösli Geisser, Ebnat-Kappel, 3391.
- 8. Bruno Kaiser, Gams, 3391.
- 9. Franz Steiner, Neu St. Johann, 3390.
- 10. Othmar Wenk, Wildhaus, 3378.
- 11. Andreas Sprecher, Grabs, 3373.
- 12. Sepp Wenk, Wildhaus, 3359.
- 13. Franz Müller, Nesslau, 3340.
- 14. Gerda Arn, Wildhaus, 3335.
- 15. Judith Lenherr, Gams, 3323.
Der DTV Wildhaus hat wiederum einen vergnüglichen Jassabend organisiert, bei dem auch viel Organisatorisches im Vorfeld zu meistern war. Deshalb hätte man sich doch ein grösseres Interesse gewünscht. Die Zahl der Teilnehmenden ging gegenüber dem Vorjahr um zwölf zurück.