Raphael Frei aus Rorschacherberg wurde kürzlich von der Stadt Buchs einstimmig zum neuen Rektor der Schule Buchs gewählt. Er tritt seine Stelle als Nachfolger der in Pension gehenden Marina Lazzarini am 1. August 2023 an.
Allerlei Aufgaben im Privat- und Gemeinwesen
Der 42-Jährige war die letzten zwölf Jahre als hauptamtlicher Schulleiter an der Schule Waldkirch-Bernhardzell tätig. Daneben ist Raphael Frei aktuell in diversen anderen Ämtern und Aufgaben tätig. Er sitzt für die FDP im Kantonsrat, ist Parteipräsident der freisinnigen Kantonalpartei, Geschäftsführer und Gründer der Consultingfirma frei-cogitato in Rorschacherberg, Teil der dreiköpfigen Geschäftsführung der Schnupperstelle.ch GmbH, Praktikumsleiter an der PHSG, Stellvertretender Stabschef Regionaler Führungsstab St. Gallen Bodensee, sowie Mitglied in mehreren Organisationen im Gemeinwesen. Die Buchser Stadtpartei Die Mitte hat in einer Medienmitteilung zwar seine «zweifelsohne guten Voraussetzungen für das Amt» gelobt, gleichzeitig aber Skepsis gegenüber der Vereinbarkeit seiner Anstellung in Buchs und den zeitintensiven politischen Ämtern zum Ausdruck gebracht. Gegenüber dem W&O nimmt Raphael Frei Stellung.Herr Frei, ohne Zweifel: Sie besetzen viele Ämter. Raphael Frei: In den letzten Jahren war ich tatsächlich beruflich, politisch und im Gemeinwesen sehr aktiv. Mit meinem Stellenwechsel ist der Zeitpunkt gekommen, einige Aufgaben und Ämter abzugeben. Dies, um mich in jeder Beziehung zu 100 Prozent als Rektor für die Volksschule der Stadt Buchs und zum Wohl der Schülerinnen und Schüler einsetzen zu können. Wo treten Sie kürzer? Ich werde beispielsweise die Tätigkeit als Geschäftsführer meiner Consultingfirma sowie einige gemeinnützige Präsidien niederlegen. Auch bei der Organisation Schnupperstelle.ch, einem Projekt, um Schülerinnen und Schülern einen Übergang in die Berufswelt zu vereinfachen, wird die Geschäftsführung neu geregelt. Werden Sie Kantonsrat bleiben? Die Stadt Buchs und ich sind uns einig, dass mein Mandat als Kantonsrat einen Mehrwert für Buchs darstellt. So können beispielsweise die schulischen Anliegen der Stadt miteingebracht werden. Gibt es eine Vereinbarung mit der Stadt in Bezug auf Ihr Engagement als Kantonsrat? Das Engagement beläuft sich im dafür gesetzlich vorgesehen Rahmen von 15 Tagen pro Jahr. Diese Regelung gilt übrigens auch für meine aktuelle Arbeitsstelle, dennoch habe ich nie davon Gebrauch gemacht und meine Arbeiten jeweils zu 100 Prozent erledigt. Und was ist mit dem FDP-Parteipräsidium? Das Parteipräsidium werde ich, solange ich das noch innehabe, selbstredend weiterhin in meiner Freizeit wahrnehmen. So, wie auch andere Personen in diversen Vereinen oder in anderen Parteien ein Präsidium ausführen. Dabei kann ich auf eine gute Struktur mit einem Parteisekretariat und einen Geschäftsführer zurückgreifen. Die politische Agenda ist trotzdem recht umfangreich. Eine politische Agenda darf und wird während meiner beruflichen Tätigkeit nicht Einzug halten. Diesbezüglich kann bei meiner derzeitigen Arbeitgeberin nachgefragt werden. Diese bedauert meinen Weggang. Sie hat die politische Vernetzung auch stets als Gewinn für die Schule gesehen. Kann man davon ausgehen, dass die Stadt Buchs über Ihre vielen Tätigkeiten Bescheid wusste? Ich hatte die zuständigen Personen der Stadt Buchs bereits im Bewerbungsprozess transparent über die niederzulegenden Tätigkeiten sowie über mein politisches Engagement orientiert. Auch im externen Assessment waren meine verschiedenen Engagements und Belastungen thematisiert und für passend befunden worden. Was unbestritten ist: Ihr beruflicher Rucksack ist sehr gut gefüllt. Ich freue mich, dass ich mich mit meinen Erfahrungen und meinem Wissen für die Volksschule Buchs einsetzen darf. Mein ganzes Engagement soll der neuen Arbeitgeberin gelten. Die einstimmige Wahl durch die Stadtratsmitglieder empfinde ich als Vertrauensbeweis. Ich freue mich auf die kommende Zeit zugunsten der Schülerinnen und Schüler und für die Stadt Buchs.