Dabei wurde der 30-Millionen-Bau auf kurzweilige Art vorgestellt, im Fokus stand allerdings ein Referat von Josef Brusa, der den Hauptsitz seiner Firma Brusa Elektronik AG vor kurzem nach Buchs verlegt hat.
Die Firma ist ein führender Entwicklungsdienstleister in der Elektromobilität und stellt Produkte her, von deren langfristigem Nutzen für die Umwelt und Gesellschaft man überzeugt ist. Seit der Gründung im Jahr 1985 hat sich Josef Brusa mit visionärer Haltung und realistischer Handlungsweise zu einem Vordenker der Branche entwickelt.
100-mal die Menge des Werdenberger Sees abgepumpt
Rund 30 Millionen Franken hat die Grabser Lippuner Immobilien AG in den Bau des Gewerbeparks Fegeren in Buchs investiert, welcher seit einigen Monaten der Hauptsitz der Brusa Elektronik AG ist. Der Bau war eine grosse Herausforderung, wie Projektleiter Christof Lippuner an der Veranstaltung am Donnerstagabend mit eindrücklichen Bildern, Worten und Zahlen aufzeigen konnte. Bei Baubeginn musste aus statischen Gründen eine Grundwasserabsenkung gemacht werden: In wenigen Tagen wurde eine Wassermenge abgepumpt, welche 100-mal der des Werdenberger Sees entspricht. Ebenfalls beeindruckend: Das Areal verfügt über 80 Ladestationen für Elektroautos – was aber angesichts der Tätigkeit der Firma Brusa nicht verwundert. Christof Lippuner betonte in seinem Referat auch die ausserordentlich gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, was bei einem Bau mit einer nicht alltäglichen Dimension grundlegend wichtig ist. Die Gesamtfläche beträgt nämlich 13000 Quadratmeter.
Streben nach einer Wohlstandsgesellschaft
Der gut besuchte Anlass hat den Teilnehmenden Wege und Dringlichkeit der Abkehr von fossilen Brennstoffen aufgezeigt. Josef Brusa forderte in seinem Referat die Anwesenden zu einem zurückhaltenden Umgang mit Ressourcen auf; mit eindrücklichen Zahlen anstatt der Moralkeule. Aus Sicht des Pioniers ist Strom aus erneuerbaren Energien der einzig sinnvolle und gangbare Weg in die Zukunft. In die Wohlstandsgesellschaft, in der Mitteleuropa bereits seit längerer Zeit lebt, würden in den kommenden Jahrzehnten weitere Staaten aufsteigen, was den Verbrauch fossiler Energie und die Verschwendung von Rohstoffen weiter anheize. Eine De-Materialisierung sei dringend notwendig. Bereits heute verbrauche eine Milliarde Menschen weltweit so viele nicht erneuerbare Ressourcen wie der Rest der Menschheit zusammen.Die Sinnhaftigkeit im Energiebereich im Zentrum
Josef Brusa hat am damaligen Neu-Technikum (NTB) in Buchs studiert und sich bereits früh Gedanken über seine berufliche Zukunft gemacht.Die wichtigste Motivation: Es sollte nicht nur interessant, sondern auch sinnvoll sein.Kurz nach der ersten grossen Ölkrise 1973 und der Warnung vor der Klimaerwärmung durch den Club of Rome war es für ihn naheliegend, diese Sinnhaftigkeit im Energiebereich zu suchen. In seinem Referat räumte der Firmenchef unter anderem mit kursierenden Vorurteilen auf, dass Batterien als Energiespeicher seltene Erden oder andere Materialien verschwenden würden; eine Batterie habe aufgrund ihrer Wiederverwendung eine lange Lebensdauer. Weiter geht er davon aus, dass bis ins Jahr 2030 grossmehrheitlich nur noch Elektroautos verkauft werden.