Jugendliche mit psychischer Erkrankung gezielt unterstützen | W&O

Buchs 22.10.2024

Jugendliche mit psychischer Erkrankung gezielt unterstützen

Das Berufs- und Weiterbildungszentrum will Lehrpersonen für psychische Erkrankungen sensibilisieren. Erstmals wurde ein Kurs durchgeführt.

Von PD
aktualisiert am 22.10.2024
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Jede zweite psychische Erkrankung beginnt vor dem 18. Altersjahr. Berufsfachschullehrpersonen, denen Jugendliche anvertraut sind, brauchen Basiswissen und Fähigkeiten, um Jugendlichen, denen es nicht gut geht, Erste Hilfe anbieten zu können. Gemäss Peter Keller, Prorektor des BZBS, wurde deshalb in Zusammenarbeit mit Zepra, Prävention und Gesundheitsförderung Ostschweiz, ein Ensa-Erste-Hilfe-Kurs der pro mente sana durchgeführt. Angesprochen waren neben Lehrpersonen auch Berufsbildnerinnen und Berufsbildner.

Unkomplizierter Zugang und praktische Tipps

Im Kurs wurden verschiedene Erkrankungen behandelt. Im Ensa-Kurs wurde aufgezeigt, wie die Erste Hilfe in verschiedenen Schritten funktioniert. Dabei erfolgt eine Sensibilisierung für die verschiedenen Arten von psychischen Erkrankungen. Thematisiert wurden dabei auch Erfahrungen der Teilnehmenden. In Rollenspielen wurden konkrete Situationen mit Beispielen geübt.

Der Kurs bot wertvolle Tipps, und die Lehrpersonen erhielten einen anderen Blickwinkel für den schulischen Alltag. Wichtig war auch der Austausch untereinander. Lehrpersonen am BZBS hätten eine Weiterbildungspflicht, hielt Peter Keller weiter fest. Der Kurs fand an vier Abenden oder zwei Samstagen statt und schloss mit einem Zertifikat ab.

Am BZBS können die Fachfrauen des Sozialdienstes KSD beigezogen werden, heisst es in einer Medienmitteilung. Den KSD gibt es schon seit vielen Jahren am BZBS. Sophie Philipp und Raphaela Schnelli sind dort die Ansprechpersonen für Lernende sowie Lehrpersonen. Erste Hilfe sei schon Zuhören, so Sophie Philipp und Raphaela Schnelli.

Anfragen gibt es viele

Anfragen von Lernenden gibt es beim KSD viele. Vor allem psychische Belastungen und Mehrfachproblematik stünden dabei im Vordergrund. Beim Schritt in die Erwachsenenwelt würden viele Erwartungen auf die jungen Menschen einprallen, erklären die Fachfrauen. Sophie Philipp und Raphaela Schnelli triagieren bei Bedarf auch an Fachstellen und -personen. Bei allen ersten Klassen am BZBS stellen Philipp und Schnelli ihren Dienst vor.

Melden können sich die Lernenden unkompliziert, beispielsweise auch via WhatsApp. Neben Lernenden und Lehrpersonen wird der KSD auch von Eltern oder Vertreterinnen und Vertretern von Betrieben genutzt. Mit dem KSD und dem Erste-Hilfe-Kurs will das BZBS das Thema psychische Probleme enttabuisieren. Darüber sprechen sei wichtig, ergänzen Sophie Philipp und Raphaela Schnelli.