Jugendliche reinigten bei Firmvorbereitung Bahnhofstrasse von Zigarettenstummeln | W&O

28.03.2022

Jugendliche reinigten bei Firmvorbereitung Bahnhofstrasse von Zigarettenstummeln

Rund 50 Firmandinnen und Firmanden aus dem ganzen Werdenberg bereiten sich seit Oktober in drei Gruppen auf ihre Firmung vor. Ein Teil der Vorbereitung besteht aus einem Einsatz im sozialen Bereich, den die Jugendlichen selber bestimmten.

Von Hanspeter Thurnherr
aktualisiert am 28.02.2023
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Die Gruppe von Religionspädagogin Silvia Dietschi entschied sich dazu, die Buchser Bahnhofstrasse von Zigarettenstummeln zu säubern. Sie wollten damit etwas für die Umwelt und Gesellschaft tun. Mit leeren Petflaschen und Gummihandschuhen ausgerüstet, begannen sie vom Bahnhof her die Buchser Einkaufsmeile hinauf die Stummeln aufzuklauben und in die Flaschen zu füllen. Als besonders «ergiebig» erwiesen sich die Rondellen unter den Bäumen, die offensichtlich von den Rauchern bevorzugt als «Aschenbecher» benutzt werden. Innert knapp eineinhalb Stunde waren die kleinen und grossen Petflaschen deshalb «gut» gefüllt. Doch auf dem Weg zurück zum Bahnhof waren bereits wieder neue Stummel am Boden zu sehen.
 Die Rondellen der Bäume sind ergiebige «Stummel-Quellen».
Die Rondellen der Bäume sind ergiebige «Stummel-Quellen».
Bild: Hanspeter Thurnherr
«Ich habe gemerkt, wie faul unsere Gesellschaft ist und was alles am Boden liegt, selbst wenn daneben ein Aschenbecher ist», schildert Matteo seine Eindrücke. Marco ergänzt: «Als Raucher finde ich es schade, dass dies ein schlechtes Bild auf alle Raucher wirft.» Madlaina fragt sich:
Es gibt Aschenbecher, warum werden sie nicht benützt?
Nevio ist erschrocken, wie viele Stummeln herumliegen: «Wenn man vorübergeht, nimmt man sie fast nicht wahr. Erst bei einer solchen Aktion fällt es richtig auf.» Bigna ist aufgefallen, dass die Leute reagieren: «Sie verdrehten die Augen, ob der vielen Stummel. Eine Frau hat sogar applaudiert. Wir haben positive Eindrücke hinterlassen.» Olivier ist klar, warum er nicht raucht: «Weil es eine Sauerei gibt und es keine Freude macht, wenn Stummel herumliegen.» Ein Zeichen setzen zur Sensibilisierung Für Silvia Dietschi hat sich der Einsatz gelohnt. Wir konnten ein Zeichen setzen und zur Sensibilisierung für das Problem beitragen. Sie beobachtete beispielsweise einen Raucher, der auf die Gruppe zukam, die brennende Zigarette zuerst in der hohlen Hand versteckte – und sie dann doch im nahen Aschenbecher des Abfallkübels entsorgte. Sie zieht das Fazit:
Gewisse Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse haben die Jugendlichen bei diesem bewusst geleisteten Einsatz offensichtlich gewonnen.
Vorschläge willkommen Ob die gefüllten Petflaschen irgendwo als eine Art «Mahnmal» ausgestellt werden, lässt sie noch offen. Vielleicht hat die Leserschaft einen konkreten Vorschlag? Firmen lassen können sich die katholischen Jugendlichen im Jahr, in welchem sie 18 werden. Die Vorbereitung darauf, der «Firmweg», besteht aus einer Firmreise oder alternativ einem Firmweekend, sechs Gruppenabenden, gemeinsamen – auch kirchlichen – Anlässen und einer Begegnung mit dem Firmspender. Im kommenden Juni wird dies Guido Scherrer sein, der Generalvikar des Bistums.
 Aufklauben und rein in die Petflasche, die sich rasch füllt.
Aufklauben und rein in die Petflasche, die sich rasch füllt.
Bild: Hanspeter Thurnherr
Geschenke und Gebacktes Die Gruppe von Diakon Carsten Wolfers überlegte an der Planungssitzung wo man wo helfen könnte. Jemand in der Runde hatte ein selbstgebackenes Brot mitgebracht. Als dieses angeschnitten wurde, war die Idee schnell klar: Jeder der Firmanden bringt etwas Selbstgebackenes mit. So konnten zwei volle Körbe mit frisch gebackenen Lebensmitteln dem A-Treff in Heerbrugg zugunsten Hilfsbedürftiger gespendet werden. Die Gruppe der Religionspädagogin Nicole Blumer setzte zwei Ideen um. Einige schrieben Briefe an Personen im Altersheim. Die Anderen misteten in den eigenen vier Wänden etwas aus. Dinge wie Bücher, Armbänder oder auch Kleider, welche sie nicht mehr brauchen, verpackten sie schön. Die Geschenke konnten über den Kirchlichen Sozialdienst Werdenberg an Kinder und Jugendliche verteilt werden.