Am Donnerstag erhielten die erfolgreichen Landwirtinnen und Landwirte EFZ ihr Diplom aus den Händen von Beat Brunner, Präsident des Bauernverbandes Appenzell Ausserrhoden. 97 Lernende waren zur Prüfung angetreten, 91 haben diese bestanden. Laut Prüfungsleiter Sepp Gall ist dies ein sehr gutes Ergebnis. In seinem Prüfungsbericht sagte er augenzwinkernd:
Bestimmt gab es am Rheinhof einige lange Nächte, ob diese zum Lernen genutzt wurden oder eher für anderes, sei dahingestellt.Danach betonte er ob der guten Prüfungsresultate allerdings: «Fest steht, dass gelernt worden ist.»
Bester Abschluss mit der Note 5,825
42 Lernende haben die Erstausbildung zum Landwirt EFZ in drei Jahren und 32 die Zweitausbildung mit der verkürzten Lehre in zwei Jahren absolviert. Ausserdem liessen sich 23 Lernende als Nachholbildner in drei Jahren zum Landwirt EFZ ausbilden. Von allen Absolventen erhielten die 20 besten einen Preis. Mit der Note 5,825 durfte sich Lukas Wäger aus Goldach über den besten Abschluss freuen. Den zweiten Rang erreichte Elmar Kobler aus Oberriet mit einem Notendurchschnitt von 5,775 und den dritten Remo Wick aus Arnegg mit der Note 5,725.Anpassungsfähigkeit ist gefragt
Martin Willi, Leiter Bereich landwirtschaftliche Berufe am BZB, freute sich, dieses Jahr die Abschlussfeier wieder im gewohnten Rahmen durchführen zu können. «Gerade die letzte Zeit hat uns gezeigt, dass wir uns nicht auf Jahre hinaus auf etwas verlassen können. Da sind Anpassungsfähigkeit und der Wille zur Veränderung gefragt», sagte er anlässlich seiner Begrüssung. Dies sei auch der Anspruch als Schule, die Grundhaltung der Lernenden so zu prägen, dass sie mit Veränderungen objektiv umgehen können.Das ist nämlich eine Grundkompetenz als Landwirtin oder Landwirt.Auch die Lernenden haben sich in den zwei bzw. drei Jahren am BZB Rheinhof verändert. «Sie sehen wahrscheinlich nicht mehr so aus wie auf dem Schülerfoto des ersten Schultages», so Willi. Mit dem Beginn der Ausbildung hätten sich die Lernenden neu finden und in der Klasse ihre Position feststellen müssen. «Gerade wie wenn man ein neues Tier in eine Herde integrieren möchte», schlug Martin Willi eine Brücke in den Bauernalltag. «Auch als Mitglied der Gesellschaft waren wir alle gefordert», nahm er auf die Coronasituation Bezug. «Von Präsenz- zu Fernunterricht, Maskenpflicht ja/nein, aus der Auslandwoche wurde eine Inlandwoche. Wenn ich die Prüfungsresultate betrachte, darf ich feststellen, dass Sie diese Veränderungen gut gemeistert haben», stellte Martin Willi fest. Die Absolventen haben gelernt, sich zu wehren, zu argumentieren und zu diskutieren.
Das sind Eigenschaften, die nebst der fachlichen Kompetenz für den Bauernstand immer wichtiger werden, um eine sachliche Diskussion mit der nichtbäuerlichen Bevölkerung zu führen.Zum Schluss wünschte der Bereichsleiter den Absolventen vor allem, dass die Freude am vielseitigen und spannenden Beruf als Landwirtin oder Landwirt nicht verloren gehe.