«Nicht nur momentan, sondern schon seit längerer Zeit», lautet die Antwort von Yannick Bachmann, Juniorenobmann FC Sevelen, auf die Frage, ob es für die Vereine schwierig sei, geeignete Trainerinnen und Trainer für Juniorenmannschaften zu finden.
Auch wenn die Aktivmannschaften ein Gros der Aufmerksamkeit erhalten, ist es die Nachwuchsförderung, welche die Zukunft eines jeden Vereins sichert. Der Nachwuchs scheint indes kein Problem darzustellen: «Wir haben einen grossen Zuwachs bei allen Juniorenkategorien», berichtet Dario Prestagiacomo, Juniorenobmann FC Grabs. Dennoch braucht jede Mannschaft eine Trainerin oder Trainer.
Trainerposten ist mit Verantwortung verbunden
Die Gründe, warum sich die Suche nach neuen Juniorentrainerinnen und Juniorentrainern schwierig gestaltet, sind nicht einfach zu benennen. Bachmann führt an:Meiner Meinung nach ist es das Leben in der Gesellschaft. Die Leute arbeiten viel und haben meist noch andere Verpflichtungen.Ähnlich schätzt dies auch Prestagiacomo ein:
Als Trainer übernimmt man Verantwortung, ist an ein Team gebunden und muss organisieren können.Diese Verpflichtung und der zeitliche Aufwand könne dazu führen, dass manche den Trainerposten scheuen.
Frühzeitig nach Lösungen suchen
Die Suche für die Nachfolge eines Trainerpostens erfolgt auf unterschiedliche Weisen. «Ich suche in den Aktivmannschaften unseres Vereins oder frage bei den Mitgliedern nach, ob sie jemanden kennen, der es sich vorstellen könnte, eine Juniorenmannschaft zu trainieren», erklärt Bachmann. Auch Inserate oder Aufrufe in den sozialen Medien sind begehrte Alternativen. Doch um nicht erst in die Lage zu geraten, kurzfristig einen Trainer zu finden, setzen die Vereine auf Prävention. Christoph Wick, Mitglied des Juniorenkonzepts des FC Buchs erklärt:Wir führen jeweils im Frühling mit allen Trainerinnen und Trainern Gespräche, um die nächste Saison zu planen. So erfahren wir in der Regel relativ frühzeitig, wenn Nachfolgelösungen gesucht werden müssen.
Die Trainer-Teams halten zusammen
Der Austausch im Verein ist wichtig, denn die neuen Trainerinnen und Trainer werden nicht allein gelassen. Wick hält fest:Wir suchen keinen Startrainer, sondern absolute Teamplayer.Das breit aufgestellte Trainerteam aus erfahrenen und jüngeren Mitgliedern unterstütze sich gegenseitig. «So versuchen wir geeignete Nachwuchstrainer zu motivieren», erklärt Wick. Aber auch in den anderen Vereinen werden neue Trainer vorbereitet und im Umgang mit Kindern geschult.
Der Umgang mit Kindern steht im Zentrum
Zumal nicht zwangsläufig die fussballerischen Kenntnisse für den Juniorentrainerposten matchentscheidend sind, sondern die sozialen Fähigkeiten. «In erster Linie sollte eine Trainerin oder Trainer mit Kindern umgehen können, über Empathie verfügen, Kinder verstehen und ihnen Dinge kindgerecht erklären können», so Bachmann. Die Anforderungen sollten jedoch nicht abschrecken und kein Grund sein, nicht Trainer zu werden, fügt Bachmann an. In allen Vereinen werden die Trainerinnen und Trainer für ihre Auslagen entlöhnt. Dieser Lohn variiert je nach Altersgruppe der Mannschaft und der Ausbildung des Trainers. Trotzdem werde man durch den Trainerposten nicht reich. Bachmann versichert:Als Vorbild zu fungieren und während einem Training oder Spiel in die leuchtenden Kinderaugen zu blicken, ersetzt jeden Lohn.
Mannschaftsauflösung ist eine Option
Bis anhin musste noch kein Verein eine Juniorenmannschaft auflösen. So leiten einige Trainer mehrere Mannschaften oder die Mannschaftsgrösse wurde ausgeweitet. Doch Bachmann ordnet ein:Wenn es jedoch wirklich einmal so weit kommt, ist dies leider eine Option.An einer solchen Entscheidung hängen allerdings weitreichende Konsequenzen. Durch die Auflösung einer Mannschaft verliere der Verein auf einen Schlag viele Junioren. Diese würden später nicht nur in der ersten Mannschaft fehlen, sondern auch im Vereinsleben allgemein. Fest steht, dass die Suche nach Juniorenrainerinnen- und -trainern die Vereine bereits seit geraumer Zeit beschäftigt und dies nach aller Voraussicht auch noch eine Weile tun wird. Die Vereine wussten sich bis anhin zu helfen und konnten sicherstellen, dass Kinder ihrem Hobby nachgehen können. «Dies gelingt nur dank der grossen Motivation und Kompetenz der Trainerinnen und Trainer», schlussfolgert Wick.