Zum Jahresabschluss tagte das Werdenberger Binnenkanal-Unternehmen in Altstätten. Dank der Exklave Lienz gehört die Stadt Altstätten nebst den Werdenberger Gemeinden Buchs, Gams, Grabs, Sennwald, Sevelen und Wartau seit 1888 dem Zweckverband an. Dessen Aufgabe ist es, den Werdenberger Binnenkanal zu unterhalten und diesen nachhaltig zu entwickeln.
Vor gut sechs Jahren wurde ein zwei Kilometer langes Teilstück des Werdenberger Binnenkanals zwischen der Abwasserreinigungsanlage Buchs und dem Ochsensand revitalisiert. Die Gewässerräume wurden naturnah gestaltet und dadurch die Lebensbedingungen für Fauna und Flora sowie den Menschen verbessert.
Die Neugestaltung des heutigen Kanals soll auf einer Länge von 3,2 Kilometern erfolgen und ist Teil des Gesamtkonzepts. In diesem Abschnitt weist der Binnenkanal aus hydraulischer und ökologischer Sicht starke Defizite aus.
Trapezförmiger Kanal ist stark sanierungsbedürftig
Der revitalisierte Teil gilt in Fachkreisen inzwischen als Vorzeigeprojekt. Um den einheimischen Tieren und Pflanzen mehr Lebensräume zu verschaffen und die natürliche Dynamik des Gewässers zu unterstützen, soll in den nächsten Jahren in der Gemeinde Sevelen ein weiterer Teilabschnitt naturnah gestaltet werden. Ausschlaggebend, dass dieser Abschnitt nun in Angriff genommen werden soll, sind die aktuell schlechten ökologischen Werte des heutigen Binnenkanals sowie der Zustand des über 130 Jahre alten, trapezförmigen Kanals. Dieser ist stark sanierungsbedürftig.Hochwasserschutz steht im Zentrum
Parallel zu den Planungsarbeiten des zwei Kilometer langen Abschnitts in Sevelen wird ein Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt in Sennwald vorangetrieben. Bei diesem Projekt stehen die Hochwassersicherheit sowie die Strukturvielfalt und die Aufwertung des Naherholungsgebiets im Fokus.Handlungsbedarf ist hoch
Dies zeigten in den vergangenen Jahren die Überschwemmungen im Industriegebiet. Entsprechend hoch ist der Handlungsbedarf. Bei der Umsetzung des Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekts werden voraussichtlich rund 100'000 Kubikmeter Erd- und Aushubmaterial anfallen. Dieses soll für Bodenverbesserungsprojekte in nächster Nähe verwendet werden. Entsprechende Flächen werden derzeit gesucht.Kanal soll lebendiger werden
WBK-Präsident Eduard Neuhaus sagt:Generell soll der Werdenberger Binnenkanal in den nächsten Jahren lebendiger werden.Damit meint er zum einen die Strukturierung der Wasserführung sowie das Leben im und am Wasser.