Mit einem Nachtrag zum Tourismusgesetz hat der Kantonsrat beschlossen, den Tourismusfonds im nächsten Jahr einmalig mit 2,2 Millionen Franken aus dem besonderen Eigenkapital zu stützen. Was bedeutet dieser Entscheid für die Tourismusregion Toggenburg?
Christian Gressbach: Es hat einen grossen Einfluss. Denn schliesslich bekommen wir einen Betrag aus der Tourismusrechnung wie auch die anderen drei St. Galler Destinationen St. Gallen Bodensee, Heidiland und Rapperswil Zürichsee.
Arbeitet Toggenburg Tourismus aufgrund der Einlage an neuen Projekten?
Toggenburg Tourismus arbeitet, basierend auf dem räumlichen Tourismusentwicklungskonzept Klang Toggenburg, an diversen Projekten, die in Umsetzung sind oder in den Startlöchern warten. In der Vergangenheit unterstützten die Gelder aus dem Tourismusfonds Projekte wie zum Beispiel die Chääswelt Toggenburg oder den Klangcampus.
Nach zwei Jahren Coronapause: Reicht da eine solche einmalige Einlage des Kantons?
Es ist nicht so, dass wir im Kanton St. Gallen auf Rosen gebettet sind und riesige touristische Entwicklungen vorantreiben können. Aber wir können zufrieden sein. Wie viel in Zukunft wieder regulär reinkommen wird, wird sich zeigen müssen.
Der Entscheid zeigt, dass man sich im Kantonsrat über die Wichtigkeit des Tourismus bewusst ist.Das haben wir mit Freude zur Kenntnis genommen. Nach zwei Jahren mit Mindereinnahmen wegen Corona war es richtig, dass das Thema im Rat besprochen wurde.
Der Tourismus ist ein wichtiges Wirtschaftsfeld, das Einflüsse auf viele andere Branchen hat. Dieses Verständnis für den Tourismus ist im Kantonsrat da.Der FDP-Kantonsrat Martin Stöckli bezweifelte während der Diskussion im Kantonsrat die Wirksamkeit der einmaligen Massnahme, stimmte ihr dann aber trotzdem zu. Er verglich die Situation mit einem Patienten auf der Intensivstation, der am Sauerstoff hängt. Das ist ein trauriges Bild. Ich glaube, man muss es nehmen, wie es ist. Klar hätte jeder gerne mehr Geld zur Verfügung, aber schliesslich dürfen wir im Toggenburg zufrieden sein, auch mit Hinblick auf das Klanghaus am Schwendisee. Dafür hat man viel Geld vom Kanton St. Gallen erhalten.
Ich würde nicht sagen, dass wir ein Patient sind, der auf der Intensivstation liegt.Eher wie eine gesunde Person, die wie alle Lebewesen eine gewisse Portion Sauerstoff braucht, aber zum Teil sogar selbst aktiv beatmet. Tourismus darf man nicht in sich abgegrenzt sehen, es ist eine Branche, die vieles andere auch auslöst. Die Zahlung ist also auch eine Investition in den Lebens- und Wohnstandort St. Gallen insgesamt.