Kein Happy End für Nele: Entflogener Uhu wurde gefunden – und starb im Tierspital | W&O

Wattwil 17.04.2025

Kein Happy End für Nele: Entflogener Uhu wurde gefunden – und starb im Tierspital

Am Sonntag tauchte der vermisste Uhu Nele in Wattwil wieder auf, erlag am Dienstagabend jedoch den Folgen seines Fluchtversuchs. Der ebenfalls in Wattwil entflogene Ara des Zirkus Maramber gilt noch immer als vermisst. Sein Besitzer gibt die Hoffnung aber nicht auf.

Von Anaïs Expilly
aktualisiert am 17.04.2025
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Am Wochenende vom 15. März entflog dem Falkner Christoph Küpfer sein Uhu Nele, mit dem der Zürcher am Mittelaltermarkt in Wattwil teilnahm. Grund dafür sei ein technischer Defekt an der Halterung des Vogels gewesen, so Küpfer. Da es nicht geplant war, Nele fliegen zu lassen, war kein Peilsender an ihm angebracht. Dies erschwerte die Suche.

Man fand Nele in einem schrecklichen Zustand

Uhu Nele starb am Dienstagabend im Tierspital Zürich aufgrund der Folgen seines Fluchtversuchs.
Uhu Nele starb am Dienstagabend im Tierspital Zürich aufgrund der Folgen seines Fluchtversuchs.
zvg

In den vergangenen Wochen trafen viele Hinweise auf den Uhu aus der Bevölkerung ein. Mit Erfolg: Am Sonntag konnte die Wildtierpflegestation des Walterzoos Nele wieder einfangen – unter Mithilfe von Privatpersonen. «Es hat mich berührt, wie das Toggenburg mitgefiebert hat», sagt Christoph Küpfer. «Ich möchte allen involvierten Menschen für ihre Unterstützung danken.»

Der einst wohlgenährte Uhu verlor während seines Ausflugs viel Gewicht und wies mehrere Verletzungen auf. Deshalb brachte ihn Küpfer zur medizinischen Versorgung ins Tierspital Zürich. Am Dienstagabend starb Nele dort. «Er ist sehr wahrscheinlich irgendwo gegengeflogen und erlag dem Aufprall», erklärt Küpfer. «Immerhin hat Nele einen ganzen Monat draussen überlebt», fügt der Falkner an.

Zirkus hofft, im Herbst seinen Papagei wiederzufinden

Vor gut einem Jahr entkam in Wattwil ebenfalls ein Vogel: Der Zirkus Maramber vermisst den Gelbbrustara Ole. Der Papageienkünstler Benjamin Pfeiffer stolperte, wodurch ihm Ole vom Arm flog. Daraufhin prallte das Tier gegen einen Zug und flüchtete panisch in Richtung Wald. Im Gegensatz zu Uhu Nele ist sich Ara Ole an Freiflug gewöhnt, entflog allerdings wegen des Schreckmoments. Der Zirkus Maramber hat seither etliche Hinweise auf Aras aus der Toggenburger Bevölkerung erhalten.

Die Bevölkerung im Toggenburg meldet dem Zirkus Maramber ein- bis zweimal im Monat die Sichtung von Gelbbrustaras.
Die Bevölkerung im Toggenburg meldet dem Zirkus Maramber ein- bis zweimal im Monat die Sichtung von Gelbbrustaras.
Arthur Gamsa

Zirkus-Betriebsleiter Marco Berger sagt aber, dass sie den Vogel bis heute nicht finden konnten. «Wir kriegen monatlich einen bis zwei Berichte von Sichtungen, aber es handelt sich nie um Ole», sagt er. «Die Chance, dass er lebt, ist da, aber die Chance, dass wir ihn finden, ist gering.» Doch Benjamin Pfeiffer und der Zirkus geben nicht auf: Sie hoffen darauf, ihn bei ihrem nächsten Halt in Wattwil im Herbst finden zu können.

«Benjamin Pfeiffer wird nochmals den genauen Ort aufsuchen, an dem er Ole verloren hat», sagt Berger. Zudem kann es sein, dass sich die anderen Vögel des Zirkus im Toggenburg mit dem Gelbbrustara verständigen können und Ole sich so bemerkbar macht. «Die Vögel hören sich untereinander über weite Distanzen – das ist unsere Hoffnung», fügt Berger an.