Konkret: Die Frau war im Frühjahr 2021 während zwei Monaten im Spital in psychiatrischer Behandlung und bekam dabei Mahlzeiten mit tierischen Produkten serviert, was sie nicht hinnehmen wollte. Das Spital selbst führt kein veganes Menü im Angebot.
Die Frau forderte die Spitalleitung auf, ihre vegane Ernährungsweise zu respektieren. Weil das nicht in genügendem Mass geschah, bestritt sie den Rechtsweg via Waadtländer Kantonsgericht. Weil dieses Gericht nicht auf ihre Beschwerde eintrat, zog sie den Fall bis vors Bundesgericht.
Vegane Gerichte fix im Angebot, die Nachfrage allerdings ist klein
In der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland ist veganes Essen nebst Gerichten mit Fleisch und vegetarischen Gerichten fix im Angebot, wie Andrea Bachmann, Leitung Kommunikation und Marketing, auf Anfrage sagt.Vegane Gerichte können in Absprache mit der Ernährungsberatung bestellt werden, wenn der Gesundheitszustand es zulässt.Es gebe eine Nachfrage für veganes Essen, allerdings sei das sehr sporadisch, der Anteil liege «unter fünf Prozent». Dass die Spitalregion für veganes Essen sensibilisiert ist, hat sich auch am 1. November 2021 gezeigt, als zum Welt-Vegan-Tag ein veganes Gericht aus der Spitalküche zum Nachkochen veröffentlicht wurde. Das Bundesgericht übrigens bestätige den Entscheid des Waadtländer Kantonsgerichtes, nicht auf die Beschwerde einzutreten. Der Grund war allerdings formeller Natur: Das Antwortschreiben der Spitaldirektion könnte nicht angefochten werden, weil es sich um kein rechtlich verbindliches Dokument handle.