Die Geschwister Schumacher aus Wangs und Grabs konnten bei ihrem Besuch in Nairobi in Kenia im April wiederum Einblicke in die Projekte des Kinderheims gewinnen. «Eigentlich läuft alle gut, aber…», sagt Lydia Breu-Schumacher aus Wangs.
Die Wirtschaft in Kenia hat sich noch nicht erholt. Eine sehr grosse Teuerung macht allen zu schaffen. Lebensmittel sind mehr als 50 Prozent teurer geworden. 1 Liter Benzin kostet 1.75 Franken – dies bei einem Lohn für einen Lehrer von 150 Franken pro Monat.
Trockenheit und immer mehr Bohrlöcher
Doch es gibt ein gravierenderes Problem: Das Kinderheim hat kein eigenes Wasser mehr. Linus Schumacher aus Grabs hält fest:
Wir waren stolz, weil wir wussten, Wasser ist im Heim immer genügend vorhanden.
Seit über 20 Jahren kommt Wasser aus einem Bohrloch aus zirka 70 Metern Tiefe.
Jetzt hat sich wegen der Trockenheit in den letzten drei Jahren und weil mehr Bohrlöcher rund herum gebaut wurden, der Grundwasserspiegel so gesenkt, dass das Bohrloch ausgetrocknet ist.
Das Kinderheim muss jetzt selber Wasser kaufen, es wird mit Lastwagen wöchentlich gebracht. Dank den Einnahmen des Gemüseverkaufs aus der Farm konnten die Wasserlieferungen bezahlt werden.
Gespräche mit Fachleuten haben gezeigt, dass ein neues Bohrloch auf eine Tiefe von 25O Meter die einzige Lösung ist. Die Wasserversorgung der Gemeinde bringt wenig und sehr unzuverlässig Wasser. Zudem ist dieses Wasser teuer.
Biologisches Gemüse von der Farm
Auf der 20000 m2 grossen Farm, so berichten die Geschwister Schumacher weiter, wird Gemüse nach biologischen Richtlinien angebaut.
Rund um die Farm herum schaut es braun aus, nur die Farm ist grün. Dank der Bewässerung wächst alles sehr gut. Momentan werden Zwiebeln und Spinat verkauft, was für das Kinderheim wichtige Einnahmen bringt.
Etwa problematisch ist die Bewässerung bis in die äussersten Ecken de Farm. Die landwirtschaftliche Schule Latia hat mit ihren Experten eine Tropfenbewässerung installiert. So ist der Wasserverbrauch kleiner. Das Bohrloch auf 200 Meter Tiefe bringt genügend Wasser für die Farm mit den drei Gewächshäusern.
Die Schule braucht weitere Zimmer
Weiterhin erfolgreich ist das Projekt für Heimentlassene. Bereits haben acht Jugendliche aus diesem Projekt eine Ausbildung absolviert. Sechs weitere haben ein solche begonnen.
Damit steht den Jugendlichen ein eigenständiger Weg in die Zukunft offen. Die Projektleiterin engagiert sich stark um Ausbildungsplätze und später für Anstellungen der Jugendlichen.
350 Kinder besuchen momentan Forest Edge Faith Academy FEFA. Die neu gebaute Junior Secundary School hat ihr erstes Trimester hinter sich. Es müssen aber weitere Zimmer eingerichtet werden, zum Beispiel für Musik, Naturwissenschaften und Sport.
Wie die Geschwister Schumacher weiter mitteilen, habe der starke Regen der vergangenen Tage den Boden rund ums Schulhaus in Mitleidenschaft gezogen.
Auf dem ehemals grünen Sportplatz haben sich die Masai-Kühe gütlich getan. Ein Zaun sollten Abhilfe schaffen. Albin Schumacher hält zum Schluss fest:
Der Besuch hat wiederum gezeigt, wie wichtig Gespräche mit Fachleuten ausserhalb der Schule und des Heims wichtig sind.