Kinderheim St. Paul: Kauf des Schulgrundstücks wird nötig – die Hoffnung liegt bei den Spendern | W&O

Grabs 07.11.2024

Kinderheim St. Paul: Kauf des Schulgrundstücks wird nötig – die Hoffnung liegt bei den Spendern

Im Kinderheim St. Paul läuft vieles gut. Nun muss jedoch plötzlich das Schulgrundstück gekauft werden – oder die Schule müsste den Standort wechseln.

Von PD
aktualisiert am 07.11.2024
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Der Besuch im Oktober im Kinderheim St. Paul und der FEFA-Schule in Bulbul – unweit der kenianischen Hauptstadt Nairobi – hat gezeigt, es läuft vieles gut. Die Geschwister Linus und Albin Schumacher (Wangs / Grabs) des Vereins «Kinderheim St. Paul» konnten sich nach eigenen Angaben davon überzeugen, dass es vorwärts geht. Den 33 Kindern im Kinderheim gehe es gut, wie dies eine externe Stelle ebenfalls bestätigt hat. Das saubere Wasser aus der neuen Reinigungsanlage könne getrunken werden. Jeweils am Samstag kommt eine Lehrerin, um den Schülern im Heim Nachhilfe zu geben. Die Sozialarbeiterin ist besorgt um eine Rückführung der Kinder in Familien. Eine sehr schwierige Aufgabe, wie es sich herausstellt.

Auf der Farm wird Gemüse nach biologischen Grundsätzen angebaut. Nachdem im Frühjahr zu viel regnete, war es beinahe unmöglich, die Farm zu bepflanzen. Es wurden einige Tagelöhner für etwa vier Franken pro Tag angeheuert, um jetzt das grosse Feld zu präparieren. Ein Zertifikat belegt den biologischen Anbau. Das Gemüse kann so zu einem besseren Preis ­verkauft werden. Dieses Geld kommt wiederum dem Kinderheim St. Paul zugute. Damit wird das Heim unabhängiger von Geldgebern.

Schlussfeier 2024 an der FEFA-Schule.
Schlussfeier 2024 an der FEFA-Schule.
PD

Der Eingang zum Schulgebäude zeigt sich mit dem neuen Schulhausplatz sehr einladend. «Wir hoffen, dass sich viele neue Schüler in die Forest Edge Faith Academy wagen», erklären die Geschwister Schumacher. Im Moment besuchen 200 Schüler den Unterricht, vom Kindergarten bis zur neunten Klasse.

Noch immer können sehr wenige Eltern das Schulgeld aufbringen. Einige können laut Mitteilung sogar den kleinen Beitrag für das Mittagessen nicht bezahlen. So kämen einige Kinder hungrig zur Schule und könnten dem Unterricht kaum folgen. Die Wirtschaft in Kenia ist noch immer nicht auf Touren gekommen. Mirjam Segrada, Lehrerin aus Mels, die einen vierwöchigen Einsatz in der Schule geleistet hat, brachte Taschen, gefüllt mit Farbstiften und einem Massstab, für alle Schüler mit. Sogar solche Materialien fehlen, um effektiven Unterricht zu gestalten.

Grundstück muss gekauft werden

Eine neue grosse Herausforderung erwartet den Verein «Kinderheim St. Paul». Das Grundstück, das eigentlich bis 2029 ­gepachtet wurde, sollte nun plötzlich gekauft werden. Der Eigentümer möchte Geld. Der Boden in der Nähe der Stadt Nairobi ist gefragt, es könnten sofort Wohnungen gebaut werden. Die Schule müsste dadurch erneut weichen. Linus Schumacher sagt:

Der Eigentümer gibt uns drei Jahre Zeit zum Kauf des Grundstücks. Wir bereiten einen Kaufvertrag vor.

Der Verein hofft, das notwendige Geld dazu durch Spenden aufzubringen.

Bereits elf Jugendliche haben eine Stelle

Das Projekt für Jugendliche nach dem Heimaustritt laufe zudem sehr erfolgreich. Die Sozialarbeiterin berichtet von elf Jugendlichen, die momentan eine Berufsausbildung besuchen. Fünf davon werden im Dezember die staatlichen Prüfungen ablegen. Von den zwölf Jugendlichen, die die Ausbildungen abgeschlossen haben, konnten elf bereits eine gute Stelle finden. Einige hätten sogar ihr eigenes Geschäft eröffnet. Damit verdienen sie genug Geld, um sich selbst oder ihre Familie durchzubringen. «Ausbildung bringt die besten Zinsen», wie Albin Schumacher, Wangs, dazu bemerkt.