Meine beiden Mädchen haben in der 2. und 3. Klasse nun Noten im Zeugnis. Sie haben Prüfungen – alles ganz normal. Doch die Prüfungen werden nicht mehr benotet. Am Schluss des Schuljahres gibt es dann aber sehr wohl eine Note im Zeugnis.
Allerdings soll die Beurteilung mit weniger Noten dafür vermehrt «kompetenzorientiert bzw. lernzielorientiert erfolgen». Selbstverständlich wurde uns dies bei den Elternabenden erklärt. Einige sind von den Änderungen begeistert, andere nicht.
Mein erster Gedanke war, dass Noten eine klare Aussage machen, wohingegen es bei einer vermehrten Einschätzung der Lehrperson halt mehr «menschelt».
Diesbezüglich muss ich mir ja bei meinen Mädchen keine Sorgen machen, da sie bisher sehr beliebt waren bei ihren Lehrerinnen und Lehrern.
Treppe oder Worte statt Note
Die Tests, die meine Mädchen zum Unterschreiben nach Hause bringen, sind also fortan nicht mehr mit Noten versehen, sondern mit einer Treppe. Die Treppenstufen beinhalten die Worte ungenügend, genügend, gut und sehr gut. Andere Treppen beinhalten die Bezeichnung 3. Platz, 2. Platz, 1. Platz. Auf wieder anderen Prüfungen wird die Punktzahl für das Lernziel angegeben, die Maximalpunktzahl und die erreichte Punktzahl. Nun mag diese Änderung des Beurteilungssystems als Ganzes ihren guten Grund haben, den ich noch herauszufinden versuche.Doch was jetzt genau der Unterschied zwischen dem Wort «gut» und der Note «5» für das Kind bedeutet, welches den Test schreibt, ist mir noch schleierhaft.Noch immer wird die Leistung meines Kindes bezeichnet, eingestuft oder abgestempelt (ganz wie Sie wollen), ob das nun mit einer Note, einem Wort oder einer Punktzahl im Verhältnis zum Lernziel geschieht, macht da doch keinen Unterschied.