Kinderkram: «Seit ich Kinder habe, bin ich permanent müde – auch wenn sie durchschlafen» | W&O

06.05.2022

Kinderkram: «Seit ich Kinder habe, bin ich permanent müde – auch wenn sie durchschlafen»

In der Kolumne «Kinderkram» schreibt die ehemalige W&O-Redaktorin Katharina Rutz regelmässig über den Alltag mit ihrer Familie.

Von Katharina Rutz
aktualisiert am 28.02.2023
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Zugegeben, ich habe mir am Muttersein so einiges einfacher vorgestellt. Ich hätte beispielsweise nie gedacht, dass eine Schwangerschaft körperlich so einschränkt, dass man nicht mal mehr ein bisschen Pferde misten mag. Bei mir war es zum Glück erst in der Dritten der Fall, ich mutierte zum Couch-Potato. Über Geburten machte ich mir nicht mal annähernd die richtigen Vorstellungen; die erste Zeit mit dem ersten Baby, die Stillzeit, die Breizeit, die Nuggientwöhnung, die Trotzphasen. Eifersüchteleien und Streitereien unter den Geschwistern, die ständige Herausforderung allen genügend gerecht zu werden ...

Nicht alle Phasen gehen vorbei

Das Gute an all diesen Phasen ist, dass sie vorbeigehen. Alle bis auf eine – seit ich Kinder habe, bin ich permanent müde. Man spricht ja immer davon, dass Babys irgendwann durchschlafen. Sie täten das nach einigen Wochen oder Monaten. Soweit so gut. Tatsächlich schlafen sie irgendwann durch, im Sinne davon, dass sie keine Stillmahlzeit bzw. Schoppenmahlzeit mehr benötigen. Ansonsten schlafen sie eigentlich in keinem Alter durch. Sie finden ihren Nuggi oder ihr Kuscheltier nachts nicht:
Mamaaaaaa.
Sie haben Durst:
Mamaaa.
Sie haben einen Hustenanfall: Man wacht von selber auf. Sie fallen aus dem Bett: dito. Ihre Windel überläuft:
Mamaaaa, nass!
Sie sind krank und müssen sich übergeben – mehrmals. Sie haben einen bösen Traum:
Mama!
Sie reden im Schlaf. Oder sie können aus irgendeinem ominösen Grund nicht schlafen:
Mama, kann ich in Dein Bett?
Dies, sofern sie nicht sowieso schon im eigenen Bett liegen und dich wahlweise mit einem Fuss, Arm oder anderen Körperteil treffen. Julian schläft grundsätzlich (noch) nicht im eigenen Bett. Hinzukommt, dass er ein ausgesprochen unruhiger Schläfer ist und am liebsten quer im Bett liegt – Jackpot. Dann gibt es aber auch die Nächte, wo die Kinder wirklich durchschlafen. Auch in diesen Nächten wacht man von selber auf. War da nicht doch was? Und warum ist das so ruhig, atmen die Kinder überhaupt noch?
Autorin Katharina Rutz ist hauptberuflich Mami von Lilly (8), Sarah (7) und Julian (1), nebenberuflich Journalistin, Bäuerin und Pferdenärrin. Frühere Kinderkram-Kolumnen: www.wundo.ch/tag/kinderkram