Kinderkram: «Was hat Mama daraus gelernt?» - mehr Gelassenheit

Mit zwei Kinder innerhalb von 15 Monaten wurde ich als Mutter ganz schön ins kalte Wasser geworfen. Das erste ist immer noch ein Baby und dann kommt schon das zweite Baby. Die ersten zwei Jahre empfand ich als wahnsinnig anstrengend. Während ich bei Lilly mit Schwimmen im besagten kalten Wasser beschäftigt war, schwor ich mir aber die Neugeborenenzeit mit Sarah mehr zu geniessen. Das ist mir eigentlich gelungen. Als Mutter war ich aber häufig unsicher. Deshalb nahm ich mir wohl auch alles etwas zu sehr zu Herzen.

Die Meinung anderer Mütter

Das Internet spricht ja gerne vom Mütter-Mobbing. Ich bin nicht sicher, ob es tatsächlich so schlimm ist unter Müttern. Allerdings gibt es zu Hauf Mütter, die ihre Meinung nicht zurückhalten. Sie tun diese sehr gerne und einige erstaunlich zuverlässig kund. Direkt oder zur Not auch hinter dem Rücken. Die Kritik lässt sich entweder überhören, wenn man sich seiner Sache sicher ist, oder eben nicht, wenn man ist, wie ich. „Hat das Kind nicht zu warm in dem dicken Pullover?“ „Oh, bei diesem Wind braucht doch das Kind eine Mütze!“ „Stillen ist doch wirklich mühsam, oder nicht? (Sagt die Mutter, die nicht stillt.) „Also Muttermilch ist ja schon das beste, aber sie werden auch mit Fläschchen gross“, bemerkt die Stillende, mit einem mitleidigen Lächeln. „Muss Dein Kind nicht noch die Hände waschen vor dem Essen?!“ „Also das Tablet ist auf jeden Fall ganz schlecht für die Kinder!“

Mehr Gelassenheit beim dritten Kind

Trotz all dieser Fehler meinerseits sind meine Mädchen trotzdem gross geworden. Die Liste an Schwierigkeiten, die wir bisher hatten, ist ziemlich kurz: Sie haben den Nuggi sehr spät abgegeben. Punkt. Was lernt Mama also daraus? Alles beim dritten Kind viel gelassener zu nehmen. Zwar werden die spitzen Bemerkungen nicht weniger und oft nerven sie auch immer noch. Aber da Mama ja weiss, dass die Kids auch die bisweilen ungewaschenen Hände vor dem Essen bisher immer überlebt haben, bleibt sie um einiges Gelassener. Diese Gelasseneit möchte ich heute etwas mit Euch feiern. Umso mehr geniesse ich heute die Momente, an denen ich ganz genau spüre, dass es für meine Familie eben genauso stimmt, wie ich das mache. Autorin Katharina Rutz ist hauptberuflich Mami von Lilly (8), Sarah (7) und Julian (1), nebenberuflich Journalistin, Bäuerin und Pferdenärrin Frühere Kinderkram-Kolumnen: www.wundo.ch/tag/kinderkram