(pd) Am vergangenen Samstag hat das KOJ (Kompetenzzentrum Jugend) zusammen mit Okks (ohne Kinder keine Stadt) und You speak – Jugendrat Buchs passend zum Jahrestag der Kinderrechtskonvention einen Workshop durchgeführt. Über 60 Kinder und Jugendliche aus Buchs haben teilgenommen und konnten ihre Sicht und Ideen einbringen.
Nachmittag wurde von vier Kindern moderiert
Kinder haben Rechte und seit der Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes durch die Schweiz ist die Umsetzung der 54 Artikel verpflichtend geworden. Bei der Betrachtung der vier Grundprinzipien haben die Organisatorinnen das Recht auf Anhörung und Partizipation ins Visier genommen, legten sich auf den Artikel zwölf fest und wollten das Recht des Kindes, seine Meinung zu allen seine Person betreffenden Fragen oder Verfahren zu äussern und gewiss zu sein, dass diese Meinung mitberücksichtigt wird, hervorheben.
Die 37 Kinder und 27 Jugendlichen ab der Oberstufe trafen in der Aula Flös ein und wurden von sieben Erwachsen in diesem Partizipationsprozess begleitet. Vier Kinder und Jugendliche haben sich vorbereitet und moderierten den Nachmittag vorbildlich und weitgehend alleine. Die angewandte Methode heisst Worldcafé. Dabei finden sich die Teilnehmenden in Gruppen um die Tische zusammen und diskutieren gestellte Fragen. Die Themen Umwelt, Schule, öffentliche Plätze und Räume, Verkehr, Mitsprache und «Alles andere» wurden vorgegeben und bauten auf Ergebnisse aus der im November 2019 durchgeführten Zukunftskonferenz auf.
Minderjährige können ihren Beitrag leisten
Vielzählige Ideen und Anliegen wurden eingebracht und die jungen Menschen diskutierten rege an den Tischen. Die 20 Minuten Diskussionszeit pro Tischrunde schienen kaum ausreichend zu sein für die vielen Ideen der Kinder und Jugendlichen. Die gesammelten Anliegen und Ideen werden von den entsprechenden Projektgruppen noch weiter ausgearbeitet. Über die genauen Ergebnisse und über den weiteren Projektverlauf aus dem Workshop wird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet.
Klar ist jetzt schon, dass die «Minderjährigen» ihren Beitrag leisten können und leisten wollen und das Recht zur Mitbestimmung ihrer Lebenswelt haben. Klar ist auch, dass für die Umsetzung der Anliegen der Kinder und Jugendlichen ein «politischer Wille» vorhanden sein soll. Dass bei er Umsetzung der Anliegen Unterstützung von Erwachsenen und Fachpersonen von Nöten sein wird, ist ebenfalls absehbar.
Die Kinderrechtskonvention ist auf vier Grundprinzipien aufgebaut:
1. Das Recht auf Gleichbehandlung: Kein Kind darf benachteiligt werden, sei es wegen seines Geschlechts, seiner Herkunft oder Staatsbürgerschaft, seiner Sprache, Religion oder Hautfarbe, wegen einer Behinderung oder wegen seiner politischen Ansichten.
2. Das Recht auf Wahrung des Kindeswohls: Wann immer Entscheidungen getroffen werden, die sich auf Kinder auswirken können, hat das Wohl des Kindes Vorrang. Dies gilt in der Familie genauso wie für staatliches Handeln.
3. Das Recht auf Leben und Entwicklung: Jedes Kind muss Zugang zu medizinischer Hilfe bekommen, zur Schule gehen können und vor Missbrauch und Ausbeutung geschützt werden.
4. Das Recht auf Anhörung und Partizipation: Alle Kinder sollen als Personen ernst genommen und respektiert werden. Das heisst auch, dass man sie ihrem Alter gerecht informiert und sie in Entscheidungen einbezieht. (wo)