Die Jahresrechnung/Erfolgsrechnung der Dorfkorporation schliesst mit einem Überschuss in der Höhe von rund 216419 Franken ab. Die Zuweisung der Überschüsse erfolgt an verschiedene Eigenkapitalanteile, heisst es im aktuellen Amtsbericht. Der vereinbarte Einkaufspreis für Energie konnte nicht gehalten werden und verursacht «enorme Mehrkosten».
Der Spotmarkt für Energie sei derzeit durch Covid-19, Gaspreise und die politische Situation in der Ukraine sehr belastet. Im Budget 2022 wurden die veränderten Aufwände aus dem Stromeinkauf angepasst. Die zu erwartenden Mehrkosten gehen zu Lasten der Dorfkorporation Oberschan.
Die Verkaufspreise 2022 für Energie bleiben unverändert, heisst es im Amtsbericht der Korporation weiter. Bei der Wasserversorgung habe man hingegen die gesteckten Ziele verbessern können.
Zwei Schwerpunkte bei den Investitionen
Bei den Investitionen 2021 war die Dorfkorporation zurückhaltend, weil das Projekt Wasserversorgung Vies immer noch nicht abgeschlossen sei. Das Budget 2022 sieht in der Investitionsrechnung zwei Schwerpunkte vor. Das Auslösen des Feuerschutzes bzw. der Feuerschutzklappe in den Reservoirs Ser Dotteris und Alvier sowie in der Verteilstation Pulverstampf würden nicht den Anforderungen der Feuerwehr Wartau entsprechen.
Die Schwierigkeit sei der Aufbau einer Signalleitung von Startpunkt zum Auslösepunkt. Und die Singalteilung müsse auch gegen Stromausfall gesichert werden.
Um das Problem zu lösen, will man auf ein Netzwerk der Swisscom setzen, «welches extrem sicher und wesentlich preiswerter als der Aufbau eines speziellen Signalnetzes ist».
Es wurde ein Gesamtbudget in der Höhe von 70500 Franken bereitgestellt.
Der zweite Schwerpunkt ist der Aufbau von Basisfunktionen für Smart Metering in den
Trafostationen Gretschins, Malans und Pulverstampf. Es wird mit budgetierten Kosten in der Höhe von 130000 Franken gerechnet.
Ein strategisch wichtiges Projekt
An der Bürgerversammlung am 1. April zur Abstimmung kommen Gutachten und Antrag Glasfaserprojekt Wartau (FTTH). Die Bürgerschaft soll für den Ausbau des Glasfasernetzes ein Darlehen in der Höhe von 1,5 Mio. Franken gewähren. Die Auszahlung erfolgt in Tranchen über vier bis fünf Jahre verteilt und ist zweckbestimmt für den Ausbau eines Glasfasernetzes in der Gemeinde Wartau.
Der notwendige Ausbau im Bereich Glasfaserkabel ist dem zunehmenden Datenverkehr geschuldet.
Bild: Carol Reguzzi/Keystone
Die Dorfkorporation Oberschan ist gesetzlich verpflichtet, bis zum Jahr 2027 das Smart Metering für 80 Prozent aller Haushalte einzuführen. Der Nutzen liegt darin, das Stromnetz besser steuern zu können und Kunden ihren täglichen Stromverbrauch über einen Webzugriff nachvollziehen zu lassen. Smart Metering kann über Glasfaserkabel durchgeführt werden.
Der Zweckverband Gemeinschaftsantenne Wartau (GAW) bietet zukünftig einen Hausanschluss für Fernsehen, Internet und Telefonie über Glasfaserkabel an. Aktuell werden die meisten Anschlüsse über ein Koaxkabel (Fernsehkabel) versorgt. Langfristig wird mehr Leistung verlangt, diese werde zu einem Umbau auf Glasfaserkabel führen. Was daraus folgt, ist ein Grossprojekt, denn das gesamte Netz der GAW soll erneuert werden.
Der Datenverkehr nimmt stetig zu
Das wachsende Bedürfnis nach schnellerem Internet, Videotelefonie, hochauflösenden Bildern und 8K-Fernsehen sowie die tägliche Übertragung grosser Datenmengen hat die GAW veranlasst, das Glasfaserprojekt FTTH (Fibre To The Home) voranzutreiben. Das Grossprojekt kann jedoch nur mit der finanziellen Unterstützung aller Korporationen in der Gemeinde realisiert werden.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf sieben Millionen Franken, der Anteil der Dorfkorporation Oberschan wurde auf 1,5 Mio. Franken gerechnet und wird als Darlehen an die GAW gewährt.
Die Gewährung von Darlehen an Dritte unterliegt grundsätzlich dem Verwaltungsrat. Da es sich aber um ein weitreichendes und strategisch wichtiges Projekt handle, hat der Verwaltungsrat entschieden, das Vorhaben von der Bürgerschaft genehmigen zu lassen.