Künstliche Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung | W&O

Ostschweiz/Liechtenstein 05.04.2025

Künstliche Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung

Wie können Verwaltungen künstliche Intelligenz (KI) einsetzen? Diese Frage wollen die Kantone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Graubünden und das Fürstentum Liechtenstein in einer gemeinsamen Studie beantworten.

Von Jolanda Riedener
aktualisiert am 05.04.2025
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Wo und in welchem Umfang bringt künstliche Intelligenz einen Mehrwert? Eine geplante Studie soll das nun untersuchen. Derzeit gebe es keine Übersicht darüber, in welchen Bereichen KI die Verwaltung effizienter machen könne, heisst es in der Medienmitteilung der Staatskanzlei vom Mittwoch.

Involviert sind die Kantone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Graubünden und das Fürstentum Liechtenstein, wobei St.Gallen das Projekt initiiert hat und auch die Leitung innehat.

In Lichtensteig im Toggenburg kommen KI-Anwendungen regelmässig zum Einsatz, der Kanton St.Gallen hat handschriftliche Regierungsakten zugänglich gemacht, und die Stadt Kreuzlingen setzt seit einem Jahr auf einen Voicebot.

Chance für mehr Effizienz

In den kommenden Monaten erstellen die Kantone zusammen mit einem Beratungsunternehmen eine Übersicht möglicher KI-Anwendungen in den Verwaltungen. Anschliessend sollen diese nach Kriterien wie Machbarkeit und Risiken bewertet werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, die Verwaltungsprozesse weiterzuentwickeln und die Dienstleistungen zu verbessern.

Könnte KI auch Sparpotenzial haben? Sparen sei nicht in erster Linie das Ziel des Projekts, das mehrere Kantone involviert, ergänzt der St.Galler Staatssekretär Benedikt van Spyk. Er sieht den Einsatz der Technologie nicht als Teil des nächsten Entlastungsprojekts, sondern vielmehr als Chance auf bessere Leistungen und höhere Effizienz. Laut van Spyk könnte so das Wachstum bei den Aufgaben mit den gleichen Ressourcen besser bearbeitet werden.

Die fünf Kantone und das Fürstentum Liechtenstein würden durch die Zusammenarbeit Synergien nutzen und Erfahrungen austauschen. «Das sendet positive Signale aus», sagt Benedikt van Spyk.

Ergebnisse bis Ende Jahr

Die Regierungen der Kantone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden hätten im vergangenen Jahr eine Vereinbarung für eine stärkere strategische Zusammenarbeit unterzeichnet. Nun werde bei der KI eine konkrete Umsetzung dieser Zusammenarbeit gemeinsam mit weiteren Partnern vorangetrieben.

Die Ergebnisse der Studie werden Ende 2025 erwartet. Sie dienen als Grundlage für die Entwicklung einer KI-Strategie, wie sie der St.Galler Kantonsrat fordert. Diese soll basierend auf einer Potenzial- und Umfeldanalyse die Leitplanken zur Nutzung und zum Umgang mit KI in der Verwaltung festlegen.