Ortschaften
Seit 25 Jahren erkunden jedes Jahr zahlreiche Wanderlustige den Toggenburger Sagenweg auf der Alp Sellamatt oberhalb Alt St. Johann. Jetzt auf dem Winterwanderweg, im Sommer bis zur prähistorischen Höhle Wildenmannlisloch und zurück.
Entlang der Strecke erinnern grosse, bemalte Tafeln an mythische Geschichten, die bis heute fest in der Bevölkerung verwurzelt sind. Denn seit Jahrhunderten erzählt man sich hier von Riesen und Zwergen, von mutigen Frauen und finsteren Rittern, von Liebe, Tod und Teufel.
Zwölf dieser Sagen gibt es in Buchform, illustriert mit farbigen Abbildungen. Sie gehören zum kulturellen Erbe des Tals zwischen Säntis und Churfirsten. Die Buchautorin Helena Zaugg berichtet, dass Kinder die Geschichten bei Lesungen jeweils schon kennen. Eine der bekanntesten Sagen im Toggenburg ist beispielsweise diejenige des Riesen, der für die Streusiedlungen in der Region verantwortlich gewesen sein soll.
Helena Zaugg, Autorin Toggenburger Sagenbuch.
zvg
Das handliche Buch hat Kultstatus erlangt, als Begleitung auf der Wanderung und weit darüber hinaus. Drei Jahre war es vergriffen, auf vielseitigen Wunsch wird es nun neu aufgelegt. Dies schreiben die Herausgeberinnen in einer Medienmitteilung.
Empfohlen erst ab acht Jahren
Die Illustrationen zum Text von Helena Zaugg steuerte Christine Hüsler bei. Die Erstauflage des Buchs erschien im Jahr 2000 gemeinsam mit der Eröffnung des Sagenwegs. Seither wurden insgesamt 7500 Exemplare verkauft. Vor allem bei Lehrpersonen und ihren Schulklassen war das Sagenbuch gemeinsam mit dem Wanderweg sehr beliebt, wie Zaugg auf Anfrage berichtet.
Bis auf zwei später hinzugefügte Geschichten wird der Text heute unverändert gedruckt. Bei den meisten Sagen handelt es sich gemäss der Autorin um mehr oder weniger unveränderte Überlieferungen. Eine Erzählung aus dem Buch habe sie aus verschiedenen Toggenburger Sagen zusammengewoben. Das Sagenbuch kostet 18.50 Franken, bis zum 16. Januar ist es online zum Vorzugspreis von 16.50 Franken zu haben.
Das Buch ist nicht unbedingt für kleine Kinder geeignet, da es in den Sagen brutal zu- und hergehen kann. Früher seien die Geschichten mit weniger Rücksicht erzählt worden. «Heute ist man in dieser Beziehung eher ‹woke›», sagt Helena Zaugg. Deswegen empfiehlt sie das Sagenbuch für Kinder ab circa acht Jahren.
Für alle, die lieber zuhören, gibt es zehn Toggenburger Sagen direkt ins Ohr. Erzählt von der Schauspielerin Beatrice Kessler, untermalt mit Musik von Christian Brandauer. Die Audiodatei gibt es als Alternative zur CD neu zum Herunterladen für 16 Franken. Bestellungen über die Website www.toggenburger-sagen.ch.
