Leben bis im Jahr 2050 bereits 57'900 Leute im Wahlkreis Werdenberg? | W&O

04.01.2022

Leben bis im Jahr 2050 bereits 57'900 Leute im Wahlkreis Werdenberg?

Bevölkerungszahlen für die nächsten Jahrzehnte im Werdenberg: Je nach Szenario steht ein Wachstum von 16,5 bis 44,5 Prozent bevor.

Von heini.schwendener
aktualisiert am 28.02.2023
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Die Fachstelle für Statistik des Kantons St. Gallen hat die Zahlen der drei Bevölkerungsszenarien bis ins Jahr 2050 aktualisiert. Wie viele Werdenbergerinnen und Werdenberger werden wir also in rund 30 Jahren sein? Die Bandbreite der Antwort bewegt sich je nach Szenario zwischen 46600 und 57900. Um diese Zahlen einordnen zu können, hilft ein Blick auf den Ist-Zustand. Ende 2020 zählte das Werdenberg 40040 Einwohnerinnen und Einwohner.

Faktoren Zuwanderung, Fruchtbarkeit und Sterblichkeit

Im Bevölkerungsszenario «Trend» setzt sich die Bevölkerungszunahme der vergangenen Jahrzehnte auch in Zukunft in ähnlichem Stil fort. Das würde bedeuten, dass die in den vergangenen Jahren beobachteten Trends im Hinblick auf das Wanderungsvolumen, die Fruchtbarkeit und die Sterblichkeit anhalten. In diesem Fall würden bis ins Jahr 2050 rund 52200 Personen im Wahlkreis Werdenberg leben, 30,3 Prozent mehr als heute. «Trend» ist das mittlere der drei Bevölkerungsszenarien. Geht man davon aus, dass die Nettozuwanderung im Vergleich zu bisher abnimmt, die Fruchtbarkeit tiefer und die Lebenserwartung niedriger werden, dann leben 2050 gemäss dem Szenario «Tief» 46600 Menschen im Werdenberg (+16,5 Prozent). Das Szenario «Hoch» rechnet damit, dass in 30 Jahren 57900 Leute in den sechs Werdenberger Gemeinden wohnen, 44,5 Prozent mehr als heute. Voraussetzung dafür ist, dass im Vergleich zum «Trend»-Szenario die Nettozuwanderung ins Werdenberg ansteigt, die Fruchtbarkeit höher wird und die Lebenserwartung noch weiter ansteigt.

Der Altersquotient steigt weiter an

Bei 28 Prozent lag im Jahr 2020 der Altersquotient im Wahlkreis Werdenberg. Was heisst das? Dieser Wert entspricht dem Anteil der Menschen, die älter als 64-jährig waren, gemessen am Total der 20- bis 64-Jährigen. Warum ist der Altersquotient wichtig? Je höher er ist, desto grösser ist der Bedarf im Bereich der sozialen Sicherung der älteren Generationen – z. B. im Spitalwesen, in der Alters- und Krankenpflege. Gedeckt wird dieser Bedarf durch die Werktätigen, also die erwerbsaktiven Altersgruppen der 20 bis 64-Jährigen.
 Egal, wie stark die Bevölkerungszahl künftig steigen wird, sicher steigt auf jeden Fall die Zahl der über 64-Jährigen.
Egal, wie stark die Bevölkerungszahl künftig steigen wird, sicher steigt auf jeden Fall die Zahl der über 64-Jährigen.
Bild: PD
Mit dem Bevölkerungswachstum in den kommenden Jahrzehnten einher gehen wird auch eine starke Veränderung der Altersstruktur, denn der Anteil der höheren Altersklassen an der Gesamtbevölkerung nimmt stark zu. Der Anteil der Über-64-Jährigen wird sich im Kanton St. Gallen bei allen drei Bevölkerungsszenarien von knapp 19 Prozent auf rund 24 Prozent im Jahr 2040 erhöhen. Die neuen Zahlen der Fachstelle für Statistik weisen auch den künftigen Altersquotienten aus, der wie gesagt nicht im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sondern zur Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen steht. Im Werdenberg wird beim Bevölkerungsszenario «Trend» der Altersquotient von derzeit 28 Prozent bis ins Jahr 2050 auf 41,2 Prozent ansteigen.

Wie steht es mit dem Jugendquotienten?

Der Jugendquotient ist das Prozentverhältnis der 0- bis 19-Jährigen zu den 20- bis 64-Jährigen. Auch hier gilt: Je höher der Jugendquotient ist, desto höher sind die Aufwendungen der erwerbsaktiven Generationen für die Betreuung, Erziehung und Schulung der nachwachsenden Generationen. Der Jugendquotient erhöht sich im Werdenberg weit weniger stark als der Altersquotient, nämlich von 2020 bis 2050 von 34,1 auf 35,4 Prozent.

Toggenburg wächst weniger

Trifft das Bevölkerungsszenario «Trend» ein, werden im Jahr 2050 im ganzen Toggenburg 54300 Menschen leben, das sind 16,1 Prozent mehr als heute (46750). Das prognostizierte Bevölkerungswachstum läge damit weiter unter dem kantonalen Schnitt von 25,4 Prozent. Gemäss dem Bevölkerungsszenario «Tief» steigt die Zahl der Menschen, die in rund 30 Jahren im Toggenburg leben um 7,1 Prozent auf 50100. Steigen indes die Nettozuwanderung, die Fruchtbarkeit und die Lebenserwartung im Toggenburg, dann könnte sich gemäss Bevölkerungsszenario «Hoch» die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner des Wahlkreises Toggenburg um 25,4 Prozent auf 58600 Personen erhöhen. Der Altersquotient bezeichnet den Anteil der über 64-Jährigen am Total der 20- bis 64-Jährigen. Im Wahlkreis Toggenburg wird sich gemäss dem Bevölkerungsszenario «Trend» der Altersquotient von heute 34,9 Prozent bis ins Jahr 2050 um 19,2 Prozentpunkte auf 54,1 Prozent erhöhen.