Die Herbstkonzerte des Rheinklang-Orchesters sind bereits wieder Geschichte – doch sie werden dem Publikum in bester Erinnerung bleiben.
Dirigent Camilo Sánchez Gómez versprühte mit seinem Witz und Charme viel Leichtigkeit und Freude an der Musik, die förmlich auf das Publikum übertragen wurde und es hell begeisterte.
Die Präsidentin des Rheinklang-Orchesters, Katrin Schulthess, richtete zu Beginn der Konzerte ein Grusswort an das Publikum und übergab anschliessend dem Dirigenten das Wort, der zugleich das Publikum auf die Werke einstimmte.
Hörgenuss: Konzert für Oboe und Violine
Eröffnet wurden die Konzerte mit mexikanischen Rhythmen, dem Stück «Gavota» von Manuel Maria Ponce.
Bereits vor Konzertbeginn mischte sich der Dirigent unter das Publikum und nahm Kontakt mit den Zuhörerinnen und Zuhörern auf.
Sie durften sich Fragen zum Konzert oder dem Orchester notieren, die während des Konzertes beantwortet wurden.
Mit einer kurzen Zusammenfassung über das Leben von Johann Sebastian Bach leitete der Dirigent zum Programmhöhepunkt hin – das Konzert für Oboe und Violine, BWV 1060 R.
Mit den beiden Solisten Franziska Stonig an der Violine und Michael C. Thalmann, Oboe, erlebte das Publikum einen Hörgenuss.
Beim Allegro im ersten Satz spielte vor allem das konzertierende Prinzip, bei dem die Grenzen zwischen Solo und Tutti fliessend ineinander übergingen.
Besonders ruhig wurde es im Saal beim langsamen Mittelsatz, der weite Melodienbögen umspannte und von den Solisten virtuos gespielt wurde; sanft begleitet mit Pizzicato des Orchesters.
Beim letzten Satz, dem Allegro, brillierten die Solisten auch in den schwierigsten Passagen. Der Applaus am Schluss dieser dreisätzigen Komposition gehörte dann auch den Solisten.
Diese wiederum bedankten sich herzlich bei «ihrem» Orchester und dem Dirigenten.
Bei der Ansage des nächsten Stückes, der Symphonie h-Moll, D759, «Unvollendete», von Franz Schubert wurde auf Schuberts Lebenswandel hingewiesen und den Aufbau dieser Symphonie voller mysteriöser Wechselspiele.
Das Publikum wurde aufgefordert, diesen Wechselspielen speziell zu lauschen.
Die vier Celli begannen die Symphonie düster und bedrohlich – die Holzbläser «sangen» dafür über den grummelnden Streichern, die jedoch immer mehr die Oberhand gewannen. Fortissimo gegen Pianissimo!
Stück aus Mexiko auch zum Schluss
Camilo Sánchez Gómez ist es gelungen, die grossen musikalischen Fähigkeiten des Orchesters zu einem Hörgenuss zu formen – nicht nur bei diesem Stück.
Zum Abschluss des Konzertes wurde «Danzón Nereidas» aufgeführt, dessen Komponist ebenfalls aus Mexiko stammte. Der fulminante und rasante Schluss mit diesem Werk gelang dem Orchester hervorragend.
Ein «junges» Orchester mit so viel Schwung – eine beeindruckende Leistung – dies die Meinung vieler Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher.
Beim Apéro mischten sich Mitglieder unter die Gäste, wertvolle Kontakte wurden geknüpft und es wurde ausgelassen auf die Konzerte angestossen.