Leserbrief: Die Kleinpflanzer wurden vor vollendete Tatsachen gestellt

Es ist befremdlich, wie die Ortsgemeinde Buchs (OGB) im September 2021 uns Kleinpflanzern eröffnete, dass die Verträge für die Gartenparzellen auf den 31. Dezember 2022 gekündigt werden. Wir wurden weder zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, noch wurde das Gespräch mit uns gesucht. Wir wurden nach teilweise jahrzehntelanger Pacht vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Entrüstung und das Unverständnis über dieses unprofessionelle Vorgehen hat viele Kleinpflanzer sehr ge­troffen. Sieht so die Wertschätzung der Ortsgemeinde für die jahrzehntelange Pflege des Bodens aus? Im Leitbild der OG Buchs stehen unter anderem folgende Sätze: «Wir pflegen und fördern Natur und Naherholung.» «Wir messen dem nachhaltigen Umgang mit den wertvollen Bodenressourcen oberste Priorität bei.» «Papier nimmt alles an», kommt mir da spontan in den Sinn. Landauf und landab wird von Biodiversität gesprochen. Der Kanton St. Gallen lanciert zusammen mit Bird Life den «St. Galler Lebensturm». Die neue Kampagne soll der Förderung von mehr Biodiversität im Siedlungsraum verhelfen. Und was passiert in Buchs? Das Gegenteil! Monotone landwirtschaftliche Flächen sollen entstehen. Naturhecken, Hochstammbäume, kleine Naturoasen mit Sonnenblumen, Bienenweiden usw. wie die Kleinpflanzer sie heute schon pflegen, haben keinen Platz mehr. Wenn es nach dem Willen der Ortsgemeinde geht, müssen die Bäume gefällt und die oben erwähnten Kleinstrukturen zurückgebaut werden. Es lebe die Einöde! «Leben findet auf kleinstem Raum statt, vorausgesetzt, wir lassen es zu.» Ich erwarte deshalb von der Ortsgemeinde, dass sie aus der Sicht aller Betroffenen, Spaziergängern, Familien, Sportlern und Erholungssuchenden, ganz im Sinne des OG-Leitbildes «wir pflegen und fördern Natur und Naherholung» vom Entscheid der Zusammenlegung absehen. Alexa Seitz, Im Giessen 15, 9470 Buchs