Leserbrief: «Struktura 24» treibt seltsame Blüten - Verhältnismässigkeit geht verloren

Da ich gegen 20 Jahre ein Stück Land der Ortsgemeinde Buchs bewirtschaften durfte, habe ich mit grossem Interesse die verschiedenen Artikel und Leserbriefe zum Thema zur Kenntnis genommen. Ich möchte diese Zeit auf dem «Feld» nicht missen und war glücklich meine Grossfamilie über viele Jahre mit eigenem Gemüse zu versorgen. Zur hochgelobten Biodiversität und Verzicht auf Pflanzenschutzmittel kann ich mit einem Augenzwinkern erwähnen, dass ich das nicht unterschreiben könnte. Zumal schon die Kartoffeln ohne Spritzmittel voller Käfer waren. Die Gärten verschwinden nicht, sie werden an zwei Standorten zusammengeführt. Zudem ist die Nachfrage nach einem Stück Garten gross. Mit der neuen Parzellierung können noch mehr Interessierte von einem Stück Pachtland profitieren. Dass Veränderungen immer einfach sind, will ich nicht bestreiten. Das jedoch in Emotionen und unbegründeter Wut, einfach aus Prinzip, eine Urnen Abstimmung boykottiert werden soll, treibt für mich seltsame Blüten. Zumal die Abstimmung der Ortsgemeinde nichts mit «Struktura 24» zu tun hat. Mutwillig nimmt man mit der Aufforderung zur Ablehnung der Vorlagen in Kauf, das lange vorbereitete Geschäfte wie z. B. der Kauf des Hochhauses, nicht zustande kommen. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass während in der Ukraine ein weiterer Krieg entfacht wurde, deren Auswirkungen wir bereits zu spüren bekommen. Menschen unverschuldet ihr Hab und Gut und viele ihr Leben verlieren. Eine Belanglosigkeit, wie eine Gartenverlegung, so eine Dynamik entwickeln kann. Aus meiner Sicht wird da auf sehr hohem Niveau gejammert. Mir scheint, die Verhältnismässigkeit wurde aus den Augen verloren. Annamarie Engler-Jakober, Dossenstrasse 15, 9470 Buchs