Aufgereiht wie Perlen auf einer Perlenkette liegen sie da, individuell, liebevoll gepflegt, äusserst wertvoll für Mensch und Tier sowie fürs Auge schön anzusehen, die Kleingärten in der Burgerau.
Nun soll alles weg, sie sollen der Ordnungs- und Aufräumwut der Ortsgemeinde sowie der Monokultur der Landwirtschaft zum Opfer fallen. Da blutet einem das Herz, es lässt einem unverständlich und desillusioniert werden. Was ist der Grund, wieso diese Wohlfühloasen weichen müssen?
Dem Artikel im W&O sowie der äusserst dürftigen Kündigung nach, die die Kleinpflanzer ohne Vorwarnung bekommen haben, soll «die Landwirtschaft profitieren». Doch «die Landwirtschaft» wird nicht profitieren, profitieren werden zwei bis drei glückliche Bauern, die ins gemachte Nest sitzen dürfen und einen perfekten Boden übernehmen können, der über lange Jahre mühsam und chemiefrei aufgebaut und gepflegt wurde.
Alle anderen Landwirte gehen leer aus. Es kommt daher automatisch der Gedanke auf, was wirklich hinter dem Schachzug der Ortsgemeinde steckt, denn zwei bis drei Landwirte glücklich und über 100 Kleinpflanzern unglücklich zu machen, ergibt keinen Sinn.
Das Nachsehen haben nicht nur die 100 Kleinpflanzer, die ihr buntes Lebenswerk in eine monotone Agrarwüste überführen müssen, sondern auch die Natur, die ein wichtiges Refugium verliert und
die restlichen Landwirte, die ausser dem Verlust von Sympathiepunkten nichts davon haben.
Auch die Allgemeinheit verliert. Sie verliert eine abwechslungsreiche, wertvolle, blühende und nützliche kleine Welt, die zum Verweilen und zum persönlichen Gespräch einlädt. In diesem Sinne appelliere ich an alle Ortsbürger und Ortsbürgerinnen: Setzt dieser undurchdachten Idee ein Ende und lasst es weiterhin summen und brummen in den Kleingärten.
Tamara Heeb, Morgenweidstrasse 2, 9470 Buchs