Das Amt für Statistik hat vergangene Woche die wichtigsten Ergebnisse der Volkszählung 2020 veröffentlicht. Die Rücklaufquote von 96 Prozent gewährt eine hohe Aussagekraft zu Dingen wie Wohnungsgrösse, Dialekt, Velofahrer, Abfälle und Zeit zum Arbeitsplatz.
Liechtensteiner haben mehr Platz als Schweizer
Im Durchschnitt beträgt die Wohnfläche einer Wohnung im Fürstentum 55 Quadratmeter. Das sind immerhin 20 Prozent mehr, als Herr und Frau Schweizer im Durchschnitt zur Verfügung stehen. Gezählt wurden alle bewohnten Wohnungen im Land Liechtenstein.
Liechtensteiner zahlen mehr Miete als Schweizer
Für mehr Wohnungsfläche berappen die Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner aber auch mehr Mietzins als die Schweizerinnen und Schweizer. Im Fürstentum kostet eine 4-Zimmer-Wohnung im Schnitt 1963 Franken brutto, in der Schweiz sind es 1578 Franken.
Für eine 4-Zimmer-Wohnung muss in Liechtenstein fas 400 Franken mehr bezahlt werden.
Immer weniger Menschen in einer Wohnung
Die Privathaushalte in Liechtenstein sind zu 36 Prozent Einpersonenhaushalte, zu 63 Prozent Mehrpersonenhaushalte. Im Jahr 1990 wohnten im Durchschnitt noch 2,7 Personen in einem Haushalt, 30 Jahre später lag der Wert noch bei 2,2 Personen.
Drei Viertel fahren noch immer mit dem Auto?
75 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung in Liechtenstein fährt mit dem Auto zur Arbeit. Das ist ein Prozent mehr als fünf Jahre vorher. Nur neun Prozent benutzen den Linienbus, acht Prozent gingen den Weg zu Fuss, fünf Prozent stiegen aufs Velo. Der geringe Rest war mit Motorrad, Werkbus oder Eisenbahn unterwegs.
Die grosse Mehrheit der Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner benutzen das Auto für den Arbeitsweg.
73 Prozent sprechen «liachtaschtaanisch»
Liechtensteiner Dialekt sprechen 73 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner, für 92 Prozent ist die Hauptsprache Deutsch. Weitere Hauptsprachen, allerdings mit sehr geringem Anteil, sind Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Spanisch oder Kroatisch.
Schneller am Arbeitsplatz als in der Schweiz
Rund 70 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung benötigten gemäss Volkszählung 2020 nur 15 Minuten oder weniger für den Weg zum Arbeitsplatz. In der Schweiz sind es mit 36,5 Prozent deutlich weniger mit einem so kurzen Arbeitsweg.
1272 Tonnen mehr Siedlungsabfälle
Im Jahr 2020 wurden im Fürstentum Liechtenstein 34263 Tonnen Siedlungsabfälle erzeugt, das sind 1272 Tonnen mehr als im Vorjahr. Die separat verwerteten Siedlungsabfälle bestanden laut vorliegenden Resultaten aus 17053 Tonnen Wertstoffen und 8998 Tonnen kompostierbaren Abfällen. (ab)