Lohnexzess in Sennwald | W&O

Sennwald 27.03.2025

Lohnexzess in Sennwald

Leserbriefautor Edi F. Jäger bemängelt, dass der Gemeinderat die Löhne von Beamten, während andere Projekte brach liegen oder sich zumindest in der Warteschleife befinden.

Von Edi F. Jäger
aktualisiert am 27.03.2025
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... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Der Gemeinderat hat dem Gemeindepräsidenten seit 2022 den Jahreslohn mehrmals erhöht: 173’917 Franken (2022), 179’068 Franken (2023), 187’184 Franken (2024), 200’121 Franken (2025). Öffentlich muss erst seit dem 1. Januar 2022, gemäss Art.123b GG, die Besoldung offengelegt werden.

Der Ex-Gemeindepräsident Peter Kindler hatte einen Jahreslohn von 156’000 Franken. Das heisst: innert viereinhalb Jahren Amtszeit hat der Gemeinderat dem Gemeindepräsidenten Bertrand Hug eine Besoldung von fast 30 Prozent oder 44’121 Franken mehr genehmigt. Der Leistungsausweis des Gemeindepräsidenten rechtfertigt in keiner Art und Weise diese jährliche Besoldungserhöhung.

Nicht unerwähnt bleibt auch die Anstellung der Schulratspräsidentin für 60 Prozent, die inzwischen auch 105’380 Franken verdient. Die Besoldung im Jahr 2022 der erstmaligen Veröffentlichung war 97’426 Franken.
Seit mehr als fünf Jahren sind diverse Bauprojekte ausstehend und in einer Warteschleife: Mehrzweckhalle, Pumptrack, Schwimmbad­sanierung, Spur Langsamverkehr Fussgänger/Radfahrer an der Hofstrasse in Salez.
Der Schwimmbad-Neubau kostet nun gemäss Geschäftsbericht 2024/25 doch wieder acht Millionen Franken, anstatt der im Herbst vorgestellten 6,9 Millionen Franken.

Vom mehrere Zehntausend Franken teuren Vitalba-Bericht über Führung und Mängel im Altersheim Forstegg und deren vorgestellten Massnahmen/Empfehlungen zur Besserung hat man seitens des Gemeindepräsidenten noch nie etwas gehört. Hat Bertrand Hug ihn überhaupt jemals gelesen oder wurde das Thema jemals traktandiert?

Ob nun die Bedienung aus der Gemeindekasse, geäufnet mit Steuergeldern, leistungsmässig gerechtfertigt, moralisch und ethisch zu verantworten ist, soll die W&O-Leserschaft beurteilen.

Mit ein bisschen Weitblick werden die Stimmbürger an der kommenden Bürgerversammlung den 230’000 Franken teuren Projektierungskredit für den Schwimmbad-­Neubau ablehnen, bis die Zonenausweitung vom Kanton genehmigt wurde.

Edi F. Jäger, Giessenstrasse 16, 9469 Haag