Bis zum 15. Januar 2023 gingen zwölf Gesuche für Beiträge von insgesamt 860'000 Franken ein. Davon konnten zehn Gesuche berücksichtigt werden.
Wie der Kanton St. Gallen in einer Mitteilung schreibt, erfüllten zwei Gesuche die formalen Anforderung nicht, da die gesuchstellende Trägerschaft ihren Sitz nicht im Kanton St. Gallen hat, beziehungsweise nicht gemeinnützig organisiert ist.
Wiederinstandstellung der Gesundheitsversorgung
200'000 Franken geht an die Skat Foundation mit Sitz in St. Gallen. Sie verfügt über langjährige Beziehungen zu Personen und Organisationen in der Ukraine, die sich für die geplante Wiederinstandstellung der Gesundheitsversorgung in der Umgebung von Kiew einsetzen.
Dank des Projektes, das von lokalen Organisationen der Zivilgesellschaft umgesetzt wird, erhalten gemäss dem Schreiben des Kantons mehr als 50'000 Personen eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung.
Geflüchtete mit Lebensmitteln versorgt
Weitere Unterstützungen im Umfang von 250'000 Franken konnten dem Projektteam Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine mit Sitz in Sevelen zugesprochen werden. Dessen Teammitglieder verfügen über langjährige Beziehungen mit der Ukraine und ihren Nachbarländern sowie Erfahrungen im Bereich Nothilfe, teil der Kanton St. Gallen weiter mit.
Mit diesem Beitrag werden unterschiedliche Vorhaben unterstützt. Beispielsweise gehen 20'000 Franken an die kirchlich humanitäre Partnerorganisation «Ukraine Mitte und Ost», um Geflüchtete innerhalb der Ukraine mit Lebensmitteln und anderen Notwendigkeiten zu versorgen.
Weitere 20'000 Franken werden für medizinisches Equipment für Spitäler und Lazarette in Cherson sowie im Osten der Ukraine eingesetzt. Diese Hilfe wurde über ein Ehepaar aus Buchs und ihre Kontakte vor Ort vermittelt.
Über den Verein «Ukraine Hilfe» können 120'000 Franken für die Herstellung von Modulhäusern in Ivankiw zur Verfügung gestellt werden – ein ebenso innovatives wie nachhaltiges Modell für einen künftigen Wiederaufbau des Landes.
Generatoren und Solartaschenlampen
Überzeugt hat auch das Projekt zweier Mitglieder des Service Clubs Soroptimist International aus Rapperswil-Jona. Sie übergeben Generatoren sowie Solartaschenlampen an ein Waisenhaus und Kinderheim in Lviv.
Der Kanton St. Gallen trägt mit diesem Engagement der humanitären Tradition der Schweiz Rechnung und zeigt sich solidarisch mit der weiterhin notleidenden ukrainischen Bevölkerung. Dieses Engagement steht im Einklang mit der grossen Solidarität der St. Galler Bevölkerung und den Leistungen der St.Galler Gemeinden.
Dringliche Ukraine-Hilfe
Die Grundlage für die dringliche Hilfe bildet ein Entscheid des Kantonsrates vom November 2022. Damit stellte er 500'000 Franken aus dem Lotteriefonds als Rahmenkredit für humanitäre Vorhaben und den Wiederaufbau und damit direkt für die notleidende Bevölkerung in der Ukraine und den angrenzenden und durch den Krieg betroffenen Ländern bereit, schreibt der Kanton in seiner Mitteilung weiter.
Primär sollten damit Projekte von Trägerschaften mit Sitz im Kanton St. Gallen unterstützt werden. Falls der Gesamtbetrag nicht ausgeschöpft werden sollte, hätten im Direktverfahren professionelle Hilfswerke mit Sitz in der Schweiz berücksichtigt werden können.