Lückenlose Betriebssicherheit: Das rote Bähnli mit der weissen Weste | W&O

26.04.2022

Lückenlose Betriebssicherheit: Das rote Bähnli mit der weissen Weste

Am Freitag fand die Generalversammlung des Vereins Seilbahn Palfries statt. Markus Walser wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Von Andreas Hörner
aktualisiert am 28.02.2023
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Der Verein Seilbahn Palfries kann erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Dank des ehrenamtlichen Grosseinsatzes seiner Mitglieder wird die Seilbahn erfolgreich und sicher betrieben. Die jährliche Inspektion hat dem roten Bähnli einmal mehr eine lückenlose Betriebssicherheit und damit eine weisse Weste attestiert. Die «Seilbähnlerinnen und Seilbähnler», wie die Mitglieder des Vereins von dessen Präsidenten Hans Lutziger begrüsst wurden, trafen sich für einmal nicht auf bzw. an «ihrem» Berg, sondern untertags. Rund 100 treue Mitglieder konnte der Melser Vorsitzende am Freitag zur 22. Generalversammlung im Restaurant Hagerbach begrüssen. Der Präsident freute sich:
Es ist schön, dass wir nach zwei mühsamen Coronajahren wieder eine GV in unserem Kreis abhalten dürfen.
Freude bereitete auch die Aufnahme von sechs neuen Mitgliedern und damit die neue Vereinsgrösse von 224 Personen aus dem Sarganserland, dem Wartau und der ganzen Schweiz. Mit einer Trauerminute musste jedoch auch von vier treuen Kolleginnen und Kollegen Abschied genommen werden. Unter ihnen das letzte Woche verstor­bene Vorstands- und Ehrenmitglied Josef Willi, das sich «enorm für unseren Verein eingesetzt hat und bei Bedarf in kürzester Zeit zur Stelle war».

Fast 5000 ehrenamtliche Stunden

Der Jahresbericht von Präsident Lutziger war geprägt von erfreulichen Fakten:
Die Seilbahn konnte 2021 trotz Corona ohne Einschränkungen betrieben werden.
Dies liegt auch daran, dass die gesamte Infrastruktur vom Team immer bestens gewartet wird. Ein Zeugnis dafür stellte etwa die Kontrollstelle des Interkantonalen Konkordates für Seilbahnen und Skilifte aus. «Bei der letzten Inspektion wurde unsere Anlage lückenlos abgenommen», berichtete Betriebsleiter Peter Grünenfelder mit Stolz. «Unser Team hat einmal mehr super Arbeit geleistet.» Für die 12910 Berg- und 9497 Talfahrten im letzten Jahr wurden ehrenamtlich 1900 Arbeitsstunden vom Kassenteam und 2840 von den Maschinisten geleistet.
 Aus Notunterkunft wird der «Panoramablick»: Hüttenwart Alex Pfiffner, Schnitzer Kurt Willi und «Namensfinder» Jürg Bernasconi (von links) präsentieren mit Stolz das neue Namenschild für das Hüttli bei der Bergstation.
Aus Notunterkunft wird der «Panoramablick»: Hüttenwart Alex Pfiffner, Schnitzer Kurt Willi und «Namensfinder» Jürg Bernasconi (von links) präsentieren mit Stolz das neue Namenschild für das Hüttli bei der Bergstation.
Bild: Andreas Hörner

«Panoramablick» und technische Massnahmen

Zu den Unterhaltsarbeiten gehörten 2021 auch die Sanierung des Personal-Hüttli bei der Bergstation, das intern als Notunterkunft und Aufenthaltsraum genutzt wird. Die vereinsinterne Suche nach einem passenden Namen brachte 24 Vorschläge ein, wovon Jürg Bernasconis «Panoramablick» als Sieger hervorging. Genossenschaft und Verein – der Unterschied Die zivile Nutzung der ehemaligen Militärseilbahn auf das Hochplateau Palfries (1938 bis 1998) läuft seit Mai 2016. Als «Betreibergesellschaft» wurde kurz nach der Ausserdienststellung die Genossenschaft Seilbahn Palfries ins Leben gerufen. Ein Jahr später wurde der Verein Seilbahn Palfries gegründet. Die Genossenschaft Seilbahn Palfries mit VR-Präsident René Ackermann an der Spitze steht für die strategische bzw. operative Führung der Seilbahn. Dazu gehören Organisation, Finanzen, rechtliche Belange sowie der Kontakt zu Behörden. Der Verein Seilbahn Palfries stellt das Personal für den Bahnbetrieb und beteiligt sich aktiv am allgemeinen Unterhalt. Kurz vor der Fertigstellung steht auch die neue Lichtsignalanlage bei der Bergstation (Sicherheit bei Seilbahneinfahrt bei Durchfahrten von Fahrzeugen auf der Strasse). Abgeschlossen sind unter anderem der Ausbau des Aufenthaltsraums in der Talstation, die Sanierung des Rettungshüttli bei Stütze Nr. 2 oder Sicherheitsarbeiten zwischen den Stützen Nr. 2 und Nr. 3 (Rettungsweg).

Vom «Held des Alltags» zum Ehrenmitglied

Zur Flut der positiven Meldungen gehören die Bestätigung des Vorstands, der Bericht von Kassier Daniel Wyss oder die wieder geplante Vereinsreise im Spätsommer zum Kronberg. Dort soll das Innenleben des «grösseren Bruders», sprich der Seilbahn erforscht werden. Mit der Ernennung von Markus Walser zum Ehrenmitglied – der Wangser wurde 2018 von Radio SRF 1 zum «Held des Alltags» gekürt – erreichte die GV einen Höhepunkt. Hans Lutziger hält fest:
Markus hat in den schwierigen Jahren bis zur Inbetriebnahme sehr viel Herzblut für unsere Seilbahn vergossen.
Dank diesem «Titel» hat die Seilbahn Palfries schweizweit beste Werbung erhalten.

Verein ist auf «Nachwuchs» angewiesen

Damit der Betrieb der Seilbahn Palfries auch in den nächsten Jahren gewährt werden kann, ist der Verein auf Nachwuchs angewiesen. Die Mitglieder sind mehrheitlich langjährige Pensionäre, die nicht mehr jünger werden. «Frisch Pensionierte, aber natürlich auch jüngere Personen, sind bei uns herzlich willkommen», so Peter Grünenfelder. «Mehr noch: Wir sind dringend auf ‹Nachwuchs› angewiesen.»