Mit einem Wachstum von 1,49 Prozent wuchs die Einwohnerzahl im Werdenberg im vergangenen Jahr fast so stark wie im Rekordjahr 2014. Seit 2017 ist ein spezielles Muster erkennbar: Die Zahl in Prozenten wechselt jedes Jahr von Beschleunigung zu Bremsung und erneuter Beschleunigung – und zurück. Und nun also wieder eine starke Beschleunigung.
Eine Erklärung dafür ist nicht leicht zu finden. Für das seit Jahren anhaltende überdurchschnittliche Wachstum im Vergleich zu anderen Wahlkreisen im Kanton aber schon. Die gute Konjunktur im Wirtschaftsraum Werdenberg-Liechtenstein, verbunden mit der relativ restriktiven Zuwanderungspolitik im «Ländle», treibt die Zuwanderer ins Werdenberg. Davon profitieren in den letzten Jahren insbesondere Buchs, Gams und Sennwald.
207 neue Senwalderinnen und Sennwalder
In Prozenten am stärksten gewachsen ist 2021 Sennwald. Die Zunahme um 207 Personen bedeutet ein Plus von 3,65 Prozent – ein neuer Rekord in den letzten 15 Jahren.
In absoluten Zahlen legte Buchs mit 257 Personen (+1,99 Prozent) am meisten zu. Platz drei in beiden Kategorien belegte Sevelen (+79 Einwohner, +0,99 Prozent).
Wildhaus-Alt St. Johann war im letzten Jahr die einzige Gemeinde in der W&O-Region, die einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hatte.
Als einzige Werdenberger Gemeinde musste Wartau – wohl eher zufällig – ein kleines Minus (–3 Personen, –0,06 Prozent) in Kauf nehmen.
Wildhaus-Alt St. Johann hatte im Jahre 2020 nach vier Jahren hintereinander mit einem Rückgang ein Plus vermeldet. Im vergangenen Jahr ist daraus mit 2589 Einwohnern nun wieder ein Minus geworden (–7 Personen, –0,27 Prozent). Der Höchststand von 2016 mit 2645 Einwohnern ist mittlerweile in weite Ferne gerückt.
In Sevelen sinkt die absolute Zahl an Personen aus dem Ausland
Ganz anders die Entwicklung im Werdenberg. Jahr für Jahr werden neue Höchststände erreicht. Seit 2007 sind 5998 Einwohner dazugekommen. Anhaltend sind weitere Trends: So steigt die absolute Zahl an Ausländern sowie deren prozentualer Anteil auch 2020 in allen Gemeinden – ausser in Sevelen, das zum dritten Mal einen Rückgang vermeldet.
Beim Spitzenreiter Buchs liegt der Wert nun bei 41,62 Prozent. Auf der anderen Seite der Rangliste liegt Wildhaus-Alt St. Johann, das aber erstmals die 12-Prozent-Marke überschritt (12,48 Prozent). Im Werdenberg weist weiterhin Grabs mit 19,43 Prozent den tiefsten Wert aus.
Die Region ist «männlich» dominiert
Seit Jahren verlieren sowohl die Katholischen (11414) wie die Evangelisch-reformierten Kirchgemeinden (11540) an Mitgliedern. Der Vorsprung der Evangelischen auf die Katholiken ist stets kleiner geworden und beträgt noch 126 Gläubige. Die Zahl der «anderen Konfessionen» und die Konfessionslosen nimmt weiterhin zu und beträgt per Ende Jahr 17341. Zum Vergleich: 2007 lag diese Zahl bei 8916 und damit halb so hoch.
Noch immer ist unsere Region «männlich» dominiert, auch wenn die Zahl der weiblichen Einwohner sich letztes Jahr etwas angenähert hat.