Mehrere hunderttausend Franken Schaden: Opfer von Internet-Lovescam | W&O

Liechtenstein 17.03.2025

Mehrere hunderttausend Franken Schaden: Opfer von Internet-Lovescam

Die Landespolizei warnt aus aktuellem Anlass vor Liebesbetrügern im Internet. In den letzten Wochen wurden mehrere Personen Opfer von Betrügern.

Von W&O-Redaktion
aktualisiert am 17.03.2025
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Diese wirkten im Verlaufe der Korrespondenz so überzeugend, dass die Opfer ihnen mehrere hunderttausend Franken für ihre angeblich Notlage überwiesen, heisst es in einer Medienmitteilung.

Diese Betrugsmasche wird auch als Love- oder Romance-Scam(scam, engl. Bezeichnung für Betrug) bezeichnet und ist im Internet weit verbreitet. Die Täter spielen ihren Opfern eine Liebesbeziehung vor, um diese dann finanziell zu schädigen.

Opfer dieser Delikte sind sowohl Männer als auch Frauen, zumeist in der zweiten Lebenshälfte. Die Erstkontaktaufnahme findet praktisch immer über Social Media statt. Der Betrug beginnt erst, wenn das Opfer emotional stark eingebunden ist. Die Täter betonen, dass sie das erhaltene Geld auf jeden Fall zurückzahlen werden.

Die Elemente der Betrugsmasche bleiben immer gleich

Ein persönliches Treffen mit dem angeblichen «Traumpartner» ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich und der Kontakt erfolgt ausschließlich über Internet und Telefon. Dieser «Traumpartner» gibt vor, sich in einem weit entfernten Land zu befinden oder dorthin verreisen zu müssen. Der «Traumpartner» oder ein enges Familienmitglied erleidet einen schweren Schicksalsschlag und bittet um Geld, teure Elektronikartikel oder Dienstleistungen. Alternativ werde auch um Geld für ein Flugticket oder Visum gebeten, um ein gemeinsames Treffen zu ermöglichen, heisst es in der Mitteilung der Polizei weiter. Ein vereinbartes Treffen lässt der «Traumpartner» dann kurzfristig platzen.

Es handelt sich um professionelle Banden

Am anderen Ende der Leitung sitzen professionelle Banden, die hohe Erfahrungswerte im Umgang mit ihren Opfern haben. Diese Täter haben mit dem Bild des vermeintlichen «Traumpartners» nichts gemeinsam. Häufig handelt es sich sogar um mehrere Personen, die sich abwechseln und denen das Opfer in vertraulichen Gesprächen intimste Informationen Preis gibt.

Auch in Liechtenstein gebe es zahlreiche Geschädigte und viele machen aus Scham keine Anzeige bei der Polizei. Es besteht vermutlich eine hohe Dunkelziffer, so die Polizei weiter, die rät:

• Grundsätzlich Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld zu überweisen oder auf sonstige Forderungen einzugehen.

• Ebenso sollte man den Kontakt sofort abbrechen bzw. blocken und sich nicht durch unterschwellige Drohungen einschüchtern lassen.

• Mit dieser Betrugsmasche erleiden die Geschädigten nicht nur einen finanziellen Schaden, sondern oftmals tauchen auch psychische Probleme auf. In solchen Fällen sollte unbedingt entsprechende Hilfe (Psychologe, Opferhilfe) in Anspruch genommen werden.