33 Sportlerinnen und Sportler aus verschiedenen Sportarten nehmen am Förderprogramm Leistungssport des Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs Sargans (BZBS) teil. Bedingungen, um am Programm teilzunehmen, sind die Talent Card von Swiss Olympic und mindestens zehn Stunden gecoachtes Training pro Woche.
Verantwortlicher für das Förderprogramm ist Marco Walser, Lehrer für Sport und Allgemeinbildung am BZBS. Die Weiterbildungsveranstaltung diene dazu, Instrumente für das Mentaltraining zu bekommen, aber auch sich gegenseitig kennenzulernen.
Unterstützung bei Druck oder Fehlern
In einem Workshop befassten sich die jungen Sportlerinnen und Sportler mit ihren Erfahrungen mit Misserfolgen, dem Umgang damit und der Unterstützung, die sie brauchen.
Die Teilnehmenden erarbeiteten selber Instrumente für den Umgang mit Misserfolg. Genannt wurden zum Bespiel das Visualisieren, Analysieren sowie negative in positive Energie umwandeln oder Motivation vom Umfeld holen. Unterstützung wird etwa gewünscht, wenn die Kommunikation fehlt, der Eigendruck zu hoch ist oder Fehler gemacht werden.
Die jungen Sportlerinnen und Sportler hatten die wohl einmalige Gelegenheit, von der Erfahrung von Julie Zogg zu profitieren. Die Alpin-Snowboarderin ist Gesamt- und Disziplinen-Weltcupsiegerin und zweifache Weltmeisterin.
Sie hat selber eine Ausbildung zur Polymechanikerin absolviert. Zu ihrer Zeit gab es noch kein sportliches Förderprogramm, und so musste sie nach einem Lehrjahr nach Chur an die Berufsschule wechseln. Dort gibt es schon länger ein Programm, das die Ausbildung mit dem Leistungssport kombiniert.
Nach einem Jahr auf dem Beruf absolvierte Julie Zogg die Spitzensport-RS und machte dann Karriere im Sport. Schon seit Jahren arbeitet sie mit Mentaltrainern zusammen.
Freude am Sport ist für Zogg das Allerwichtigste
Julie Zogg gab den Leistungssportlerinnen und -sportlern Erfahrungen aus ihrer Karriere weiter. Sie nannte als Beispiel die letzte Weltmeisterschaft, als sie sich verletzte und niemand damit rechnete, dass sie wenige Tage später das WM-Rennen bestreiten konnte. Im Rückblick hält Julie Zogg fest:
Ich habe mir selber überhaupt keinen Druck gemacht und war froh, überhaupt starten zu können.
Das Resultat ist bekannt, sie konnte jeden Lauf geniessen und holte die Goldmedaille.
In schwierigen Situationen helfe sicher die Routine, so Julie Zogg. Als mögliche Hilfe nannte sie das Visualisieren, nicht zweifeln und an die eigenen Stärken glauben. «Für mich ist aber die Freude am Sport das Allerwichtigste», erklärte die Weltmeisterin.
Sie hatte schon mehrere Mentaltrainer. Seit einiger Zeit arbeitet sie mit derselben Mentaltrainerin zusammen. Sie spreche viel mit ihr. Es helfe, darüber zu sprechen, wie Situationen besser gemeistert werden können. Im Militär hat sie auch Methoden wie autogenes Training kennengelernt.
Im abschliessenden Fazit zeigte sich Marco Walser überzeugt, dass es mentale Arbeit braucht, um im Sport einen Schritt vorwärts zu kommen. Die Teilnehmenden des Förderprogrammes konnten einiges vom Welterbildungsevent in ihren Sportalltag mitnehmen.