Am Mittwoch war nicht nur ein Bilderbuchtag, es war auch einer für die regionalen Geschichtsbücher. Die Sonne strahlte mit Regierungsrat Beat Tinner um die Wette, als er das Rednerpodest beim Bahnhof Oberriet betrat und sagte, wie sehr er sich freue. Tinner fügte an:
Ich habe sehr lange auf diesen Augenblick gewartet und hätte nie im Leben erwartet, dass ich als Regierungsrat des Kantons St. Gallen beim Spatenstich des Doppelspurausbaus dabei sein werde.Etliche Jahre lang habe er sich als Kantonsrat zusammen mit anderen Kantonsräten für ein besseres ÖV-Angebot eingesetzt, weil er stark von der Zukunft des ÖVs überzeugt sei.
Das Rheintal rückt näher an die Schweiz
Rolf Huber, Gemeindepräsident von Oberriet, sagte in seiner Begrüssungsrede:Heute stellen wir die Weichen für die Zukunft.Die Leiterin der SBB Region Ost, Daria Martinoni, fügte an:
Mit den neuen halbstündlichen Verbindungen wird das Rheintal noch besser an das Fernverkehrsnetz der SBB und damit an die ganze Schweiz angebunden. Wir freuen uns, wenn dieses Angebot rege genutzt wird.
Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Frühling 2025
Der symbolische Spatenstich erfolgte darauf vor dem neuen Bahntechnikgebäude in Oberriet, das sich derzeit im Bau befindet. Neben den Anpassungen am Bahnhof Oberriet und dem Ausbau des Bahnhofs Rüthi sind zusätzliche Doppelspurabschnitte zwischen Buchs und Sevelen, eine Perronverlängerung in Sevelen sowie der Rückbau der ehemaligen Haltestellen Räfis-Burgerau und Weite-Wartau geplant. Ebenfalls zum Projekt gehören die Erneuerung der bestehenden Gleise entlang der Doppelspurausbauten sowie neue Ladenflächen im Bahnhofsgebäude Sargans. Voraussichtlich werden die Bauarbeiten bis Frühling 2025 dauern.Einschränkungen dauern drei Monate weniger lang
Auf dem Abschnitt zwischen Oberriet und Rüthi finden die Bauarbeiten vorwiegend während einer achtmonatigen Totalsperre der Bahnstrecke Altstätten – Buchs vom 27. Februar bis 29. Oktober 2023 statt. Zwischen Buchs und Sargans werden die Arbeiten während laufendem Betrieb am Tag sowie während Streckensperrungen in der Nacht und an einzelnen Wochenenden durchgeführt. Daria Martinoni sagte:Im Vergleich zum ursprünglichen Bauprogramm konnten die Einschränkungen tagsüber um drei Monate verkürzt werden.
Anwohnende sind unterschiedlich stark betroffen
Diese Arbeiten dauern von Oktober 2023 bis Juli 2024. Nachts dauern die Einschränkungen unverändert von Oktober 2023 bis Oktober 2024. Von den Arbeiten, die die SBB während den zweieinhalb Jahren in der Nacht realisieren müssen, sind die Anwohnenden je nach Bauphase unterschiedlich stark betroffen. An einigen Wochenenden ist die Strecke zwischen Buchs und Sargans komplett gesperrt. Voraussichtlich sind die folgenden Wochenenden betroffen: Samstag, 18., bis Sonntag, 19. November 2023; Samstag, 16., bis Sonntag, 17. März 2024, und Samstag, 7., bis Sonntag, 8. September 2024.Ab Dezember 2024 gibt es einen Halbstundentakt
Während der Streckensperrungen bieten die SBB den Reisenden verschiedene Busverbindungen an. Empfohlen wird, vor der jeweiligen Fahrt den Online-Fahrplan zu prüfen und genügend Zeit einzuplanen. Reisezeitverlängerungen um bis zu 30 Minuten, zusätzliche Umsteigevorgänge sowie alternative Reiserouten lassen sich leider nicht vermeiden, wie die SBB mitteilten. Ab Dezember 2024 dürfen sich die ÖV-Nutzerinnen und -Nutzer über einen durchgehenden Halbstundentakt zwischen St. Gallen und Sargans freuen.250 Millionen Franken kostet das Projekt
Daria Martinoni sagte:Ich hoffe, dass nebst den bestehenden Kundinnen und Kunden auch viele neue auf den ÖV umsteigen werden.Und weiter:
Wenn wir doppelt so viele Züge einsetzen, benötigen wir rein rechnerisch auch doppelt so viele Kundinnen und Kunden.Eine Billettpreiserhöhung sei indes nicht geplant. Zumindest keine, die aufgrund des Doppelspurausbaus vorgenommen werden müsse. Denn die Projektkosten von 250 Millionen Franken werden vom Bund übernommen.