Der Verein Nussdorf machte am Samstag Nägel mit Köpfen. Zuerst ging es an die Arbeit mit der Pflege des Baumussweges und dem Reparieren wetterbedingt lädierter Nussbäume. Dann folgte ein stärkendes Mittagessen mit ausgiebigen Gesprächen und einem interessanten Vortrag zum Thema «Grüne Baumnüsse» von Johannes Rudolf Jüstrich. Schliesslich endete das Programm mit der Hauptversammlung des Vereins. Insgesamt erlebten die Mitglieder einen äusserst effizienten und zufriedenstellenden Arbeitstag.
Die Mitglieder waren voll motiviert und packten an. Der Vereinspräsident Hans Oppliger teilte die Anwesenden in verschiedene Gruppen auf. Es gab einiges zu tun: Bäume waren vom Unwetter betroffen und werden wohl ersetzt werden müssen, andere wurden wieder aufgestellt und geschützt.
Dieses Jahr sind die Bäume voll mit Nüssen, sodass mit einer aussergewöhnlich guten Ernte zu rechnen ist – falls alles gut läuft bis zur Ernte im Herbst. Die Frauen des Vereins bereiten sich heute schon auf die bevorstehende gute Ernte vor. Im Herbst werden die Nüsse frühmorgens von den Helferinnen vom Boden aufgelesen, gereinigt und getrocknet. Der Überschuss wird zu Öl verarbeitet.
Grüne Nüsse jetzt ernten
In der Region Rheintal/Werdenberg gibt es in vielen Gärten einen oder mehrere schattenspendende, alte Nussbäume. Wenn ein Erntejahr wie in diesem angesagt wird, weiss man im Herbst kaum mehr wohin mit den wertvollen Nüssen. Im Herbst ist es allerdings zu spät, Köstlichkeiten aus «Schwarzen Nüssen» herzustellen, wie Johannes Rudolf Jüstrich, Burgerau, Buchs, in seinem Beitrag anschaulich kredenzte.
Gerade jetzt, um den Johannistag am 24. Juni, sollen grüne Nüsse zu feinen Leckereien verarbeitet werden: Konfitüren, Sirup und Ratafià-Likör, auch Nocino genannt. Ratafià wird heute noch im Tessiner Kapuzinerkloster Bigorio bei einem Besuch angeboten.
Gute Aussichten auf gute Ernten
Die Stimmung an diesem Baumnuss-Tag befand sich auf hohem Niveau. Es wird wohl heuer eine besondere Baumnuss-Ernte geben, so die Meinung des Vorstandes und der Mitglieder. Das tut gut, wenn man einen Blick auf das vergangene Nussjahr wirft. «Die kalten Frostnächte im April 2021 liessen die Austriebe mitsamt den Blüten erfrieren», bemerkte Präsident Hans Oppliger.Die wenigen Früchte wurden schliesslich im Herbst von den Krähen direkt von den Bäumen weggetragen, sodass die Nussernte für den Verein komplett ausfiel.