Mit Grossprojekt die Leistung steigern: Der Ausbau ist umweltverträglich | W&O

16.02.2023

Mit Grossprojekt die Leistung steigern: Der Ausbau ist umweltverträglich

Der Umweltverträglichkeitsbericht für die Erweiterung der ARA Buchs liegt noch bis zum 13. März öffentlich auf.

Von Heini Schwendener
aktualisiert am 28.02.2023
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In einer weiteren Ausbauetappe wird die Leistung der biologischen Reinigung der ARA Buchs gesteigert. Zudem wird die Anlage durch Werterhaltungsmassnahmen ertüchtigt (vgl. Kasten). Dazu wurde ein Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) erstellt. Bauherrschaft ist der Abwasserverband Buchs, Sevelen, Grabs. Dieser UVB sowie die Beurteilung des Projekts und des UVB durch die kantonale Umweltfachstelle können noch bis zum 13. März öffentlich bei der Bauverwaltung Buchs eingesehen werden.

Ausbau betrifft den Betrieb der Anlage fast nicht

Im UVB des St. Galler Ingenieurbüros Kuster + Hager wird betont, die Erweiterung der biologischen Strasse der ARA Buchs könne fast ohne Einfluss auf die bestehende Anlage umgesetzt werden und es seien nur wenige Betriebsprovisorien nötig. Im Mai 2022 wurde dem Ausbau zugestimmt Am 15. Mai 2022 haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Buchs, Grabs und Sevelen an der Urne Ja gesagt zur 2. Ausbauetappe der ARA Buchs. Insgesamt 26,2 Millionen Franken sind dafür vorgesehen, zu genehmigen waren an jener Urnenabstimmung noch 25,457 Millionen Franken. Die Kosten verteilen sich auf die Verbandsgemeinden wie folgt: Buchs 11,385 Millionen Franken; Se­velen 8,262 Millionen Franken; Grabs 5,810 Millionen Franken. Die Hauptgründe für den Erneuerungs- und Erweiterungsbedarf der ARA Buchs sind: das prognostizierte Bevölkerungswachstum; das Alter der Anlage (verschiedene Anlageteile haben ein Alter erreicht, bei dem ein Ersatz oder Modernisierungsmassnahmen unumgänglich werden); Vorgaben des Gewässerschutzgesetzes. Im UVB werden alle relevanten Parameter (Grundwasser, Oberflächengewässer, Entwässerung, Altlasten, Erschütte­rungen, Luftreinhaltung usw.) dargestellt. Das Ingenieurbüro zieht folgendes Fazit:
Das Projekt ist konform zu den Anforderungen der Gewässer- und Umweltschutzgesetzgebung von Bund und Kanton.
Weiter heisst es: «Das Projekt und der anschliessende Normalbetrieb werden sich nicht schädlich auf die Umwelt auswirken.»

Umweltschutzfachstelle des Kantons gibt grünes Licht

Die kantonale Umweltschutzfachstelle hält in ihrer Beur­teilung vom Projekt und Umweltverträglichkeitsbericht fest: «Der UVB (...) behandelt alle wesentlichen, umweltrelevanten Aspekte. Die Angaben sind vollständig und richtig.» Das Projekt entspreche den Vorschriften über den Schutz der Umwelt, wenn alle im UVB aufgeführten und anderwertig verfügten Massnahmen realisiert werden. Die nachfolgend ausgewählten Auszüge aus der Beurteilung der Umweltschutzfachstelle vermitteln ein wenig die Komplexität eines UVB. So ist beispielsweise die Grundwassersituation herausfordernd. Die Anlage steht in einer sensiblen Gewässerschutzzone, in der nur in Ausnahmefällen Anlagen erstellt werden dürfen. Diese dürfen die Durchfluss­kapazität des Grundwassers maximal um zehn Prozent vermindern. Der Wert des ARA-Projekts liegt mit 1,84 Prozent wesentlich tiefer.
 Die rot markierten Teile zeigen, wo ausgebaut und erneuert wird.
Die rot markierten Teile zeigen, wo ausgebaut und erneuert wird.
Bild: PD
Auch das Thema «Entwässerung» ist wichtig. Die Grundwasserabsenkung während der Bauphase wird etwa 210 Tage dauern. Das entnommene Grundwasser wird über einen Absenksee in den Werdenberger Binnenkanal  geleitet. Dadurch darf der Binnenkanal aber nicht getrübt werden und auch Sandablagerungen sind zu verhindern. Ausserdem muss der Sauerstoffgehalt des in den Binnenkanal eingeleiteten Wassers ausreichend sein. Letztlich dürfen durch diese Wassereinleitung weder Fische noch andere Wasserlebewesen gefährdet werden. Wegen der offenen Wasserhaltung während der Bauzeit und des Grundwasserhochstandes im Sommer müssen die Bauarbeiten im Spätherbst und Winter geschehen. Das Bauvorhaben wird auf einem mit PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) belasteten Grundstück realisiert. 2000 Tonnen Sondermaterial werden dabei ausgehoben. Die Ausgleichsfläche, die als Ersatz für den Landbedarf der KVA entstehen wird, weist ge­genüber dem Ist-Zustand gemäss des Berichts der Umweltfachstelle einen ökologischen Mehrwert auf. Sie muss in der Folge fachgerecht bewirtschaftet werden.