Mit Hans «Hausi» Stauffacher trat ein Doyen des Obertoggenburger Schiesssports ab | W&O

11.04.2022

Mit Hans «Hausi» Stauffacher trat ein Doyen des Obertoggenburger Schiesssports ab

Bei der Delegiertenversammlung des Bezirksschützenverbandes Obertoggenburg ging eine Ära zu Ende.

Von Franz Steiner
aktualisiert am 28.02.2023
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An der 139. Delegiertenversammlung des Bezirksschützenverbands (BSV) Obertoggenburg ging eine lange Ära im Schiesswesen zu Ende. Mit der Demission von Hans «Hausi» Stauffacher gab ein Urgestein des Schiesssports im Obertoggenburg nach vielen Jahren in diversen Chargen seine Ämter ab. Zuletzt war Stauffacher während 15 Jahren Feldschiessen-Chef. In Stauffachers Abschiedsrede schwang Wehmut mit, werde ihm doch die tolle Kameradschaft im BSV-Vorstand fehlen. Er sagte:
Auch wenn ich nicht immer ein Angenehmer war, in meiner Funktion war Durchsetzungsvermögen gefragt.

Viel vom «Methusalem des Schiesssports» gelernt

Seine Funktionärstätigkeit geht für den 64-Jährigen bis ins Jahr 1978 zurück, wo er als 20-Jähriger Beisitzer der Schützengesellschaft Wilhelm Tell Krummenau wurde. Ab 1982 war er 15 Jahre lang Jungschützenleiter. Auch der aktuelle Bezirksschützenmeister Christian «Bahni» Schmid hatte einst die Handhabung mit der Waffe und das Zielen vom «Methusalem des Schiesssports» gelernt. Als OK-Präsident am Kantonalen Jungschützenfest und am St. Galler Kantonalschützenfest – beide im Stand seines Schiessvereins Wilhelm Tell im Dammi, Neu St. Johann, wie auch zweimal am Feldschiessen und am Toggenburger SVP-Schiessen, das er 2006 als Gründungsmitglied mit ins Leben rief, stand er an vorderster Front. Insgesamt vier Bezirksschützenmeister begleitete «Hausi» in seiner Ära. Das längste Amt führte er von 1997 bis 2020 als Präsident der Schützengesellschaft Wilhelm Tell Krummenau aus. Sein Nachfolger, der 47-jährige Ewald Geisser aus Wattwil (MSV Speer-Laad), rührte kräftig die Werbetrommel für das Feldschiessen in der Nesslauer Laad vom 19. bis 21. August.

Mit vereinten Kräften den Nachwuchs fördern

Die Zahlen am Schiess-Himmel sind nicht nur rosig. Der Fokus muss gezielt auf die Nachwuchsförderung gerichtet werden. «Ohne Motivation bei den Jungen gibt es keine Zukunft im Schiesswesen», hob Bezirksschützenmeister Christian Schmid den Mahnfinger.
Insbesondere die Jungschützenleiter werden eine wichtige Rolle innehaben.
Mit ihnen soll man ein Konzept verfolgen, in dem man vermehrt Jungschützinnen und -schützen in die Kurse und vor allem in die Vereine einbinden möchte und somit die Tradition aufrechterhalten kann, so Schmid. Mit vereinten Kräften müsste dies möglich sein.

Immer weniger Vereine

Der Bereichsleiter Breitensport vom St. Galler Kantonalen Schiessverband, Erich Hagmann aus Dietfurt, belegte Schmids Worte eindrücklich mit Zahlen. 2008 zählte man im St. Galler Kantonalschützenverband 167 Vereine, 2020 waren es noch 132. Teilweise reduzierte sich die Anzahl durch Fusionen. Im Obertoggenburg ging die Zahl in dieser Zeitspanne von 14 auf 11 Vereine zurück. Auch die Zahl lizenzierter Schützen hat zwischen 2008 und 2020 von 4578 auf 3267 abgenommen. Dies sollte zu denken geben, mahnte Hagmann.