Kürzlich war der Tag der Biodiversität angesagt. Man will auf die prekäre Lage unserer Natur aufmerksam machen. Immer mehr Tiere und Pflanzen sterben aus. Eine Ursache dafür ist fast täglich zu hören. Denn jetzt surren und knattern sie wieder, all die Rasenmäher und Motorsensen. Am frühen Abend und samstags wird mit viel Lärm und Arbeitsaufwand die Pflanzenvielfalt bekämpft. Mit den Blumen geht es auch den Insekten ans Lebendige.
Ist es die schweizerische Gründlichkeit oder pure Gedankenlosigkeit, dass jede Ecke des Gartens oder an Wegrändern zur Blütezeit ausgeräumt werden muss? Weniger wäre mehr! Wie wäre es, von Hängematte oder Liegestuhl aus Blumen, Insekten oder Vögel zu beobachten oder die Bienen summen zu hören? Gemeinden oder der Kanton könnten gar Steuern sparen, wenn Grünstreifen nicht immer wieder radikal abgemäht würden. Ein Versuch wäre es mindestens wert. Im Garten braucht es etwas Geduld. Die Blumen wagen sich nicht schon im ersten Jahr herein.
Walter Götti, Profasonweg 1a, 9476 Fontnas