Mit wenig Aufwand ein Naturparadies vor der eigenen Haustür schaffen | W&O

09.06.2022

Mit wenig Aufwand ein Naturparadies vor der eigenen Haustür schaffen

Am vergangenen Samstag fand der Biodiversitätstag in Alt St. Johann statt. Unter der Leitung von Benja­min Waibel wurden Rundgänge durch den Klostergarten angeboten.

Von Adi Lippuner
aktualisiert am 28.02.2023
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Ein Ast- oder Steinhaufen, gekonnt aufgeschichtet, Sand- oder Lehmplätze für Wildbienen, viele einheimische blühende Pflanzen und die allseits bekannten Bienenhotels sind Massnahmen, die der Artenvielfalt dienen. Am letzten Samstag konnten Inte­ressierte am Biodiversitätstag im Klostergarten von Alt St. Johann erleben, wie mit wenig Aufwand ein Naturparadies vor der eigenen Haustür geschaffen werden kann. Initiator für den Biodiversitätstag war der Verein LoT (Lebenswertes oberstes Toggenburg). Insekten stehen am Anfang der Nahrungskette Unter der Leitung von Benja­min Waibel wurden Rundgänge durch den Klostergarten angeboten. «Biodiversität bedeutet Artenvielfalt und verschiedene Lebensräume. Seien dies Hecken, Hochstammobstbäume, Ast- und Steinhaufen, aber auch Nahrungsangebote wie viele einheimische Blütenpflanzen, Büsche und Sträucher», so seine Botschaft. Um der Natur zu helfen, brauche es nicht zwingend einen Garten, «auch auf dem Balkon kann vieles richtig gemacht werden». «Insekten stehen am Anfang der Nahrungskette und zahl­reiche Untersuchungen zeigen, dass die Artenvielfalt massiv abgenommen hat», so Benjamin Waibel. Zudem wies er darauf hin, dass nur rund zehn Prozent der Wildbienen in den Insektenhotels einen Lebensraum finden. Waibel sagte:
Viele sind auf sandige oder lehmige Böden angewiesen – und die fehlen in der stark genutzten Landschaft.
Durch das Verschwinden der Insekten fehle auch die Nahrung für verschiedene Vogelarten, deshalb sei jeder Einzelne und jede Einzelne gefordert. Der Hornklee eignet sich hervorragend für Balkons Mit konkreten Beispielen wurde gezeigt, welche Massnahmen der Natur helfen. Sei es ein Asthaufen, der für Igel, Reptilien, aber auch Wiesel einen Lebensraum bietet, oder der Steinhaufen für Eidechsen, der gekonnt angelegte Sandplatz für zahlreiche Wildbienen oder die einheimische Blumenwiese. Auch für Balkons gab es Anschauungsmaterial, wobei der Hornklee als besondere Pflanze hervorsticht. Sie bietet 57 Bienenarten und 47 Schmetterlingen Nahrung, ist eine einheimische Blumenart und dazu noch pflegeleicht. Wettbewerb, Tipps und Verkauf Ein Wettbewerb, bei dem das Fachwissen rund um Pflanzen und Tiere, aber auch die eigene Geschicklichkeit getestet werden konnte, die Herstellung von Samenkugeln mit einheimischen Blühpflanzen und wertvolle Tipps zur Schaffung von Behausungen für Wildbienen sowie der Verkauf einheimischer Pflanzen rundeten den Biodiversitätstag im obersten Toggenburg ab.