Mitsprache der Bürgerschaft wird zu wenig goutiert | W&O

Gams 06.09.2024

Mitsprache der Bürgerschaft wird zu wenig goutiert

Andreas Lenherr ist der Ansicht, dass die Bürgerschaft in Gams zu wenig mitredet und die Mitsprache auch zu wenig geschätzt wird.

Von Andreas Lenherr
aktualisiert am 06.09.2024
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Die Kandidierenden für diverse Gamser Ämter betonten bei ihrer Vorstellung immer wieder die Wichtigkeit der Mitwirkung und des Einbindens der Bevölkerung. Satte zwei Stunden lang wurden die Anwesenden vorwiegend mit Allgemeinplätzen eingedeckt. Ironischerweise gab es zum Schluss der Veranstaltung gerade noch eine einzige Frage aus dem Publikum.

Verstehen die Kandidierenden das Einbinden und Mitwirkung der Bevölkerung, indem sie mit ellenlangen Selbstvorstellungen die Zuhörerschaft in eine passive Rolle drängen?

Von der Mitwirkung in Gemeinderat und GPK sind Frauen mit einer Ausnahme ausgeschlossen. 90 Prozent der Gamser Bevölkerung werden allein von Männern vertreten. Erschwerend kommt hinzu, dass die einzige Gemeinderätin Fragen aus unserer Leserschaft nicht beantworten kann, darf oder will.

Kann es sein, dass beispielsweise die Rückständigkeit der Infrastruktur für ältere Menschen in Gams oder die Totengräberstimmung im Dorfkern auch mit dem fehlenden wichtigen Beitrag von Frauen zu tun hat?

Gelebte Demokratie bedeutet Einbindung und Mitwirkung sowie eine ausgewogene Auseinandersetzung mit der Bürgerschaft auf Augenhöhe. Davon ist in Gams trotz vollmundiger Versprechen wenig zu spüren.

Wie wollen die Kandidierenden die bei vielen Themen herrschende «Friss-oder-stirb-­Mentalität» korrigieren, wenn sie schon bei ihrer Vorstellung die Bürgerschaft nicht oder nur marginal zu Wort kommen lässt?

Typischer Ausdruck der «Friss-oder-stirb-Mentalität» ist die sachlich und demokratisch kaum überzeugende Vorgehensweise beim Kauf der Liegenschaft Müliweg 3. Dieses Geschäft zu einem massiv überhöhten Preis dürfte kaum dem Bürgerwillen entsprechen, was auch die Neumühle-Abstimmung deutlich beweist.

Laut Gutachten der Architekten Bandel AG zum Müliweg 3 dürften im Endausbau Gesamtkosten von zwei Millionen Franken entstehen. Auch bei diesem Thema bestehen angesichts der angespannten Finanzlage grosse Zweifel, ob die Bürgerinnen und Bürger das wollen.

Die nachfolgenden Fragen zu diesem Geschäft an die Gemeindepräsidiumskandidaten sind in der Rubrik «Chästeilet» unserer Website www.gams-verliert-das-gesicht.ch detailliert nachzulesen.


Andreas Lenherr, Haagerstrasse 8, 9473 Gams