Ein Dank bleibt den Stimmbürgern für die Annahme des Antrages, den unnötigen und völlig deplatzierten Waschplatz/Box für 639000 Franken nicht zu realisieren.
Die ursprünglich geplanten Baukosten von 6,6 Millionen Franken für einen Werkhof mussten ja auf 4,4 Mio. reduziert werden. Nun wollte der Gemeinderat, in Salami-Taktik, die Differenz mit Wünschen einzelner Gruppen in Budget-Einzelanträgen nachholen. Nur schon der ungeschützte Holzbau ohne Vordach des Werkhofs Frümsen, mitten in einem Wohnquartier, ist eine tragische Fehlentscheidung, auch wenn sie vom früheren Gemeinderat aufgegleist wurde. Der ursprünglich vorgeschlagene beste Standort im Burstriet – Industriegebiet – wurde abgelehnt, weil er von der falschen Partei eingebracht wurde.
Dass erneut über den Pumptrack abgestimmt wurde, obwohl er schon im Budget 2022 vorhanden und genehmigt wurde, ist ein weiteres Rätsel. Auch hier: Der Gemeinderat war nicht im Stande, innert eines Jahres abzuklären, ob der geplante Standort des Pumptracks in der Bauzone ist. Ist er nicht. Warum dieser nicht unmittelbar neben die geplante Mehrzweckhalle gebaut werden kann, wurde gar nicht überprüft oder vorgeschlagen.
Stichwort Mehrzweckhalle; nachdem der Gemeinderat diese drei Jahre verhindert hat, kommt nun, vermutlich im Herbst, erneut eine Urnenabstimmung vors Volk. Im Juni 2022 sagten 73 Prozent Ja zum Bau einer Mehrzweckhalle. Nun müssen die Stimmbürger erneut darüber abstimmen. Der vom Gemeinderat umgeschwenkte Entscheid, die Mehrzweckhalle nun doch im südlichen Teil zu bauen, ist der Drohung der Anwohner im nördlichen Areal, bis vor Bundesgericht zu gehen, zu verdanken.
Die Mehrzweckhalle ist budgetiert mit 8 Millionen Franken, zusätzlich will man auch noch das Schwimmbad Salez für 5,7 Millionen um-/neubauen. Anstatt einen Luxusbau für ein knapp 100 Tage gebrauchtes Schwimmbad umzusetzen, hätte man besser die Steuern um nochmals 8 Prozent gesenkt.
Dann hätten alle Steuerzahler etwas davon, nicht nur Schwimmende, Pumptracker oder schiltracfahrende Werkhofmitarbeiter.
Auffällig ist weiter, dass Wortmeldungen grösstenteils von Rentnern und im Ausland tätigen Stimmbürgern kamen. Der Grund: Sie müssen keine Angst haben, mögliche Aufträge seitens der Gemeinde zu verlieren. Unseren wohlstandsverwöhnten Einwohnern und der Gemeinde geht es finanziell sehr gut. Wir sollten besser zu unseren Finanzen der Gemeinde Sorge tragen. Aber wenn selbst eine Volg-Kassierin über die Finanzausgaben der Gemeinde sagt, «wir hätten ja das Geld», kann etwas nicht mehr stimmen.
«Wenn Freiheit überhaupt etwas zählt, dann als Recht, den Menschen Dinge zu sagen, die sie nicht hören wollen.» (George Orwell)
Edi Jäger, Giessenstrasse 16, 9469 Haag